Im frühen Handel überschritt der Preis für eine Feinunze am Mittwoch, den 16. September, erstmals die Marke von 3.869 Dollar. Ausschlaggebend sind die Erwartungen vieler Investoren, dass die Federal Reserve (Fed) den Leitzins bald senken könnte. Die Aussicht auf billigere Kredite macht festverzinsliche Anlagen weniger attraktiv – Gold hingegen gilt als wertbeständige Alternative und profitiert von mehr Liquidität.

Zinspolitik treibt Nachfrage an

Sinkende Zinsen bedeuten, dass klassische Anleihen und andere sichere Wertpapiere geringere Erträge abwerfen. Gold, das keine laufenden Zinsen zahlt, gewinnt in solchen Phasen an Attraktivität. Besonders die weltweiten Konjunktursorgen verstärken diese Bewegung und rücken das Edelmetall erneut in den Mittelpunkt.

In den vergangenen Wochen haben schwächere Wirtschaftsdate aus den USA, vor allem eine desaströse Situation auf dem Arbeitsmarkt, die Erwartung verstärkt, dass die Fed noch im Herbst den Kurs korrigieren könnte und Zinssenkungen einleitet. Experten halten sogar eine Senkung um 50 Basispunkte für möglich.

Gold schlägt Aktien und Kryptowährungen

Auch andere Risiko-Assets wie Kryptowährungen und Aktien profitieren von einer lockeren Zinspolitik. Dennoch hat das Edelmetall seit Jahresbeginn andere Vermögenswerte „outperformt‟. Der Goldpreis hat sich um fast 40 Prozent verteuert. Damit übertrifft das Edelmetall sowohl den Bitcoin, der um rund 25 Prozent zulegte, als auch den Dax, der etwa 20 Prozent gewann. Auch der ATX hatte seit Jahresbeginn nur um rund 27 Prozent zugelegt. Gold ist damit die erfolgreichste Krisenanlage des Jahres – und dürfte angesichts geopolitischer Spannungen und wachsender Unsicherheit seinen Status als sicherer Hafen weiter festigen.