Heizen wird teurer – E-Control rät Wienern zum Gas-Anbieterwechsel
Während die Heizsaison naht, steigt für viele Wiener erneut die Belastung. Die Energie-Regulierungsbehörde E-Control warnt vor steigenden Netzgebühren und rät zu einem Anbieterwechsel – wer aktiv wird, kann mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.
Trotz aller Klimadebatten und politischer Ausstiegspläne bleibt Gas in der Hauptstadt das Rückgrat der Wärmeversorgung. Laut Statistik Austria heizen rund 551.000 Wiener Haushalte noch immer mit Gas – das entspricht fast der Hälfte aller Wohnungen der Stadt. Besonders in Altbauten, wo Gasetagenheizungen seit Jahrzehnten Standard sind, gestaltet sich ein Umstieg auf alternative Systeme kompliziert und kostspielig.
„Wien ist eine Stadt mit vielen älteren Gebäuden – und dort sind Umrüstungen technisch aufwendig und teuer“, erklärt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control. „Viele Eigentümer und Mieter scheuen den Umbau, weil dieser tief in die Bausubstanz eingreift.“
Weniger Kunden, höhere Netzkosten
Doch der langsame Ausstieg aus dem Gasnetz hat unerwartete Nebenwirkungen: Je mehr Haushalte auf Fernwärme oder Wärmepumpen umsteigen, desto weniger Kunden bleiben im System – und die Fixkosten verteilen sich auf weniger Schultern.
Das bedeutet steigende Netzgebühren, die zusätzlich auf den Rechnungen spürbar werden. Doch es gibt Hoffnung für Verbraucher, die unter hohen Kosten leiden. Derzeit konkurrieren in Wien rund 40 verschiedene Gasversorger, deren Tarife sich teils erheblich unterscheiden. Ein genauer Blick lohnt sich – besonders jetzt, wo viele Anbieter Neukundenrabatte und Bonusaktionen anbieten.
Sparpotenzial von bis zu 250 Euro pro Jahr
Vor Beginn der Heizperiode empfiehlt die E-Control daher, Rechnungen kritisch zu prüfen und mit anderen Tarifen zu vergleichen. „In Wien beginnt das Einsparungspotenzial bei rund 110 Euro jährlich“, rechnet Urbantschitsch vor. „Wer zusätzlich von Einmalboni oder Neukundenrabatten profitiert, kann bis zu 250 Euro sparen.“
Der Tarifkalkulator der E-Control sowie die Beratungsstellen der Arbeiterkammer bieten Verbrauchern einfache Vergleichsmöglichkeiten. Denn obwohl der reine Gaspreis laut Prognosen langfristig sinken dürfte, gleichen steigende Netzgebühren diesen Effekt oft wieder aus.
Immer mehr Haushalte wechseln Anbieter
Viele Österreicher reagieren bereits auf die Teuerung. Laut E-Control haben im ersten Halbjahr 2025 mehr als 60.000 Wiener ihren Strom- oder Gasanbieter gewechselt – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die Wechselquote lag bei 2,7 % in beiden Bereichen.
Österreichweit entschieden sich im gleichen Zeitraum über 200.000 Kunden für einen neuen Energieversorger.
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