Hotels im Überlebenskampf: Teure Energie treibt Branche in die Pleite
Die Hotellerie Salzburgs steckt tief in der Krise: Immer mehr Betriebe rutschen in die Zahlungsunfähigkeit. Betroffen sind inzwischen nicht nur kleine Pensionen, sondern auch größere Häuser.
Steigende Energie- und Warenkosten treiben immer mehr Hotels in die Pleite – bereits 38 Betriebe meldeten heuer Konkurs an.GETTYIMAGES/Elmar Gubisch
Hauptursache sind die explodierenden Energiekosten, die in den vergangenen Jahren durch wachsende Netzentgelte und die Kosten der grünen Transformation spürbar angestiegen sind.
Hohe Kosten bringen Betriebe ins Wanken
„Jede Insolvenz ist tragisch. Es trifft immer Menschen und Mitarbeiter. Die Rahmenbedingungen sind nicht förderlich. Wir haben mittlerweile auch sehr hohe Warenkosten, die uns das Leben schwer machen“, erklärt Georg Imlauer, erfolgreicher Hotelier aus Salzburg und Branchensprecher in der Wirtschaftskammer im Gespräch mit dem ORF.
Wachsender Schuldenberg: Insolvenzen nehmen rasant zu
Während der Pandemie hielten staatliche Förderungen viele Häuser über Wasser. Seit dem Wegfall dieser Hilfen ist die Zahl der Pleiten stark gestiegen. Allein im ersten Halbjahr 2025 gab es im Bundesland Salzburg bereits 38 Insolvenzen in der Tourismusbranche. Die offenen Schulden haben sich im Vergleich zu früheren Jahren deutlich erhöht. Auch aufgrund der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB), die ab Mitte 2022 den Nullzinskurs beendete und innerhalb eines Jahres den Leitzins um insgesamt 450 Basispunkte angehoben hat. Laufende Kreditkosten verteuerten sich dadurch für die Schuldner. 2018 lag die Summe noch bei 7,8 Millionen Euro, aktuell beläuft sie sich bereits auf rund 15,8 Millionen Euro.
Alpin Family und Mavida
Im Pinzgau traf es vor wenigen Monaten das Hotelnetzwerk Alpin Family. Ferien-Appartements waren zuvor gewinnbringend verkauft worden, die Betreibergesellschaften jedoch gingen in Konkurs – trotz staatlicher Hilfen in der Corona-Zeit. Auch das renommierte Mavida Hotel musste Insolvenz anmelden. Im Pongau folgte zuletzt zudem das Hotel Storks in Bad Hofgastein.
Familienbetriebe widerstandsfähiger
In Salzburg gibt es noch viele klassische Familienbetriebe, die über Generationen gewachsen sind. Branchenkenner betonen, dass diese traditionellen Häuser oft krisenfester sind als größere Ketten. Dennoch bleibt der Druck enorm – die Kombination aus gestiegenen Kosten und nachlassender Profitabilität zwingt immer mehr Hotels in die Knie.
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