Houthi-Piraten im Roten Meer: Weltweite Lieferketten in großer Gefahr
Die dänische Reederei Maersk will wegen der unsicheren Lage im Roten Meer das Seegebiet im Nahen Osten weiter meiden und warnt vor einer Störung der globalen Lieferketten. “Die Lage entwickelt sich ständig und schwankt sehr stark”, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Das Sicherheitsrisiko liege weiter auf einem deutlich erhöhten Niveau. Seine Schiffe werde der Konzern deshalb auf absehbare Zeit um das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze Südafrikas umleiten. In diesem Zusammenhang stimmte Maersk seine Kunden auf anhaltende Spannungen in der Region und erhebliche Störungen in den weltweiten Lieferketten ein. Maersk hatte trotz des jüngsten Angriffs von Houthi-Rebellen auf einen seiner Frachter im Roten Meer über eine mögliche Nutzung der Route beraten. Die Reederei stützte sich auf die multinationale Sicherheitsinitiative OPG, die den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden ermöglichen soll.
Erhöhte Kosten, längere Dauer
Der deutsche Rivale Hapag-Lloyd hatte am Dienstag seine Flotte für mindestens eine weitere Woche umgeleitet. Am nächsten Dienstag will das Hamburger Unternehmen erneut darüber entscheiden, ob die Schiffe weiter über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet werden sollen.
Im Jemen haben sich die Houthi-Rebellen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste attackiert. Wegen der umgeleiteten Schiffe zwischen Asien und Nordeuropa rechnen Experten für jede Fahrt mit einer zusätzlichen Dauer von zehn Tagen und erhöhten Kosten für Treibstoff von bis zu einer Million Dollar.
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