HP-Betrugsskandal: Jetzt droht Autonomy-Gründer die Auslieferung an USA
Nachdem der Gründer der von HP übernommenen UK-Softwarefirma Autonomy, Michael Lynch, in London eine milliardenschwere Betrugsklage verloren hat, droht ihm nun die Auslieferung an die USA. Die britische Innenministerin soll den Schritt laut BBC genehmigt haben, Lynch weist alle Vorwürfe von sich.
Wegen mutmaßlicher Bilanzmanipulation in Milliardenhöhe droht dem britischen Geschäftsmann Michael Lynch die Auslieferung an die USA. Die britische Innenministerin Priti Patel genehmigte den Schritt, wie die BBC am Samstag berichtete. Zuvor hatte Lynch in London eine milliardenschwere Betrugsklage verloren.
Lynch soll HP über Autonomy-Finanzen getäuscht haben
Die US-Justiz wirft dem Gründer der britischen Software-Firma Autonomy vor, den US-Konzern Hewlett-Packard in betrügerischer Weise über den finanziellen Zustand des Unternehmens vor der Übernahme getäuscht zu haben. HP hatte Autonomy 2011 für elf Milliarden US-Dollar (aktuell 9,88 Mrd. Euro) gekauft. Kurz danach gab das Unternehmen eine riesige Abschreibung von 8,8 Milliarden Dollar auf Autonomy bekannt. Der frühere Autonomy-Finanzchef Sushovan Hussain wurde in den USA wegen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Lynch pocht auf Unschuld
Lynch weist die Vorwürfe zurück und will die Abschiebung anfechten, wie sein Anwalt sagte. “Er ist ein britischer Staatsbürger, der ein britisches Unternehmen in Großbritannien geführt hat, das den britischen Gesetzen und Regeln unterliegt, und dort sollte die Angelegenheit gelöst werden”, sagte der Anwalt Kelwin Nicholls.
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