Eine neue Befragung der DZ Bank und des Bundesverbands Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigt das ganze Ausmaß der aktuellen Investitionskrise: Weniger als zwei Drittel der deutschen mittelständischen Firmen planen in den kommenden sechs Monaten Investitionen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt und erinnert an die Krisenlage nach 2009.

Zwar wird die aktuelle Geschäftslage etwas positiver beurteilt als noch vor einem halben Jahr, doch die Zukunftserwartungen bleiben trüb. Lediglich 26 Prozent blicken optimistisch nach vorn, während der Anteil der Pessimisten inzwischen auf 20 Prozent gestiegen ist. Besonders gedrückt ist die Stimmung in Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion und Baugewerbe – Branchen, die stark unter Kostensteigerungen und Regulierungsdruck leiden.

Kostenlawine, Bürokratie und fehlende Fachkräfte: Bremsklötze für den Mittelstand

Die Gründe für die zunehmende Investitionszurückhaltung liegen offen zutage. Für einen Großteil der Unternehmen sind die stark gestiegenen Gehalts- und Lohnnebenkosten zu einer erheblichen Belastung geworden. Gleichzeitig klagen viele Betriebe über eine immer komplexer werdende Bürokratie, die wichtige Entscheidungen verzögert und als ernstes Hindernis für Wachstum und Modernisierung wahrgenommen wird. Hinzu kommt der anhaltende Mangel an qualifizierten Fachkräften, der weite Teile des Mittelstands trifft und selbst notwendige Erweiterungen oder Innovationen ausbremst.

IW-Prognose verdeutlicht Negativtrend

Auch eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeichnet ein ernüchterndes Bild: Die Bruttoanlageinvestitionen lagen im ersten Halbjahr 2025 um 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Noch deutlicher fällt der Rückgang bei den Ausrüstungsinvestitionen aus: minus 2,5 Prozent – ein Warnsignal, da gerade diese Investitionen über die künftige Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität entscheiden.