IWF-Chefin Georgiewa über US-Schuldenstreit: "Wie im Märchen Aschenputtel"
Demokraten und Republikaner streiten sich bereits wochenlang über die Anhebung der Schuldengrenze in den USA. IWF-Chefin Georgiewa übt nun Druck aus und vergleicht das Vorgehen mit einem Märchen. “Wir alle kennen ‘Aschenputtel’. Sie muss um Mitternacht den Ball verlassen und an diesem Punkt befinden wir uns jetzt”, betonte sie.
Die Chefin des Internationales Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, hat die USA scharf dafür kritisiert, eine mögliche Einigung im Schuldenstreit bis zur letzten Minute hinauszuzögern. “Wir alle haben das Märchen “Aschenputtel” gelesen, das genau um Mitternacht den Ball verlassen muss. Und wir sind an diesem Punkt”, sagte Georgiewa am Freitag bei der Vorstellung des Länderberichts der Organisation in Washington.
“Also, bevor sich unser Haus in einen Kürbis verwandelt, könnten wir das Problem bitte lösen? Es ist nicht nur der Verlust eines Schuhs, mit dem wir konfrontiert sind.” Es stehe die Stabilität des globalen Finanzsystems auf dem Spiel, mahnte die IWF-Chefin. Es sei “frustrierend”, dass mit einer Einigung zur Anhebung der Schuldenobergrenze bis zur letzten Minute gewartet werde. “In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass wir an den Rand des Abgrunds gekommen sind und dann eine Lösung gefunden haben, und in diesem Sinne herrscht relative Ruhe”, fügte sie mit Blick auf die Finanzmärkte hinzu.
Streit über Schuldengrenze
Seit Wochen streiten Demokraten und Republikaner in zähen Verhandlungsrunden über die Anhebung der Schuldengrenze. In den Vereinigten Staaten entscheidet das Parlament darüber, wie viel Geld sich der Staat höchstens leihen darf. Nach Prognosen des Finanzministeriums droht ab Anfang Juni ein beispielloser Zahlungsausfall der Regierung. Es ist offen, wann und ob die beiden Parteien eine Einigung in dem Streit vorlegen.
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