Jetzt auch noch Leasing! Regierung bittet Autofahrer zur Kasse
Die österreichische Regierung sorgt für Aufregung im Autohandel und unter Leasingkunden: Ein neuer Gesetzesentwurf könnte das Leasinggeschäft erheblich verteuern und den Gebrauchtwagenmarkt durcheinanderbringen.
Die österreichische Regierung plant im Rahmen eines neuen Gesetzes, die Rückvergütung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) beim Export von Fahrzeugen abzuschaffen. Dieser Schritt trifft nicht nur große Auto-Importeure, sondern auch Leasinggesellschaften, die ihre Fahrzeuge ins Ausland verkaufen möchten.
Was bedeutet die Streichung der NoVA-Rückvergütung?
Wie die Kleine Zeitung berichtete, erhalten Verkäufer aktuell beim Export von in Österreich zugelassenen Fahrzeugen ins Ausland eine Rückerstattung der NoVA. Diese Rückvergütung macht den Export von Fahrzeugen wettbewerbsfähiger, insbesondere für Unternehmen, die große Mengen an Fahrzeugen importieren und ins Ausland verkaufen oder Leasinggesellschaften, die ihre Rückläufer exportieren möchten. Durch die geplante Streichung dieser Rückvergütung verlieren viele dieser Geschäftsmodelle einen wichtigen finanziellen Vorteil.
Auswirkungen auf den österreichischen Markt
Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, warnt, dass die Streichung der Rückvergütung schwerwiegende Folgen für Unternehmen und den Standort Österreich haben könnte. Durch diese Änderung würde der österreichische Gebrauchtwagenmarkt weniger konkurrenzfähig werden, da Fahrzeuge aus Österreich nicht mehr zu den gleichen Preisen auf dem internationalen Markt angeboten werden könnten. Edelsbrunner spricht von einem erheblichen Nachfragerückgang, der nicht nur den Export erschwert, sondern auch den Wert von Gebrauchtwagen auf dem heimischen Markt stark beeinträchtigt.
Leasing wird teurer
Ein weiterer Nachteil der geplanten Gesetzesänderung betrifft die Leasinggesellschaften. Diese müssen fallende Gebrauchtwagenpreise berücksichtigen und ihre Verträge entsprechend anpassen, was zu höheren Leasingraten führen dürfte. Besonders Leasingkunden, die auf günstige Konditionen angewiesen sind, werden die Auswirkungen dieser Änderungen deutlich spüren. Zudem könnten sich die Wettbewerbsbedingungen für österreichische Leasinggesellschaften verschlechtern, da ausländische Anbieter bei ähnlichen Fahrzeugen nur die anteilige NoVA bezahlen müssten.
Potenzielle Abwanderung von Leasingunternehmen
Die neuen Regelungen könnten auch dazu führen, dass österreichische Leasinggesellschaften ins Ausland abwandern, um sich die höheren Kosten zu sparen. Die geplante Ungleichbehandlung – dass ausländische Unternehmen nur einen Teil der NoVA zahlen müssen, während österreichische Anbieter die volle Steuerlast tragen – würde die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen gefährden.
Weitere geplante steuerliche Änderungen
Zusätzlich zur NoVA-Rückvergütung stehen weitere steuerliche Änderungen im Raum, die den Fahrzeugmarkt betreffen könnten. Derzeit wird über eine mögliche Abschaffung des Vorsteuerabzugs, eine Verlängerung der Abschreibungsfristen und Veränderungen beim Dieselprivileg diskutiert. Diese Maßnahmen könnten die finanzielle Belastung für Unternehmen und Leasingkunden weiter erhöhen und den Markt zusätzlich unter Druck setzen.
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