Auf dem Nassfeld läuft der Countdown: In knapp 100 Tagen soll die neue Gartnerkofel-Bahn starten. Die Zehner-Kabinenbahn kann bis zu 3.000 Gäste pro Stunde befördern und ersetzt die alte Viersesselbahn, die nach 40 Jahren ausgedient hat. „Wir hätten, wie bei einem alten Auto, entscheiden müssen, tauschen wir den Motor und investieren wir viel Geld hinein. Wir haben die Entscheidung getroffen, in die Zukunft zu investieren. Wir setzen auf neue Technik, auf Innovation. (…)“, erklärt Klaus Herzog von der Nassfeld Liftgesellschaft im Gespräch mit dem ORF.

Die neue Anlage benötigt weniger Stützen als ihr Vorgänger, was der Natur wieder mehr Raum gibt. Die Montage im steilen oberen Bereich stellte das Team allerdings vor massive Herausforderungen. „Im oberen Bereich ist das Gelände sehr steil, die Stützen 9 und 10 mussten mit dem Hubschrauber montiert werden und auch sonst mussten die Betonierarbeiten mit dem Hubschrauber getätigt werden“, berichtet Projektleiter Stefan Richter von Doppelmayr. Die Baukosten liegen bei etwa 16 Millionen Euro, Förderungen gibt es keine.

Windstabile Aineck-Bahn ersetzt alten Sessellift

Auch am Katschberg fließen Millionen in eine neue Anlage: Die Aineck-Bahn wird erneuert und künftig als achtsitzige Kabinenbahn betrieben. Der Hubschrauber kam hier nicht zum Einsatz – zu stark der Wind. Stattdessen errichtete man eine Materialseilbahn für den Transport der Stützen. Ebenfalls aufwendig. Der Wind ist auch der Hauptgrund für den Austausch: „Technisch durften wir noch bis 2032 fahren, also noch sieben Jahre, aber es war von Kundenseite her notwendig, den Komfort zu erhöhen. Jeder, der den Berg kennt, die Temperaturen und der Wind, man war wirklich dem Wetter ausgesetzt“, erklärte Josef Bogensperger von den Katschberg Bergbahnen gegenüber dem ORF.

Die neue Bahn ist durch zusätzliches Gewicht windstabil bis zu Spitzen von 80 km/h und wird ebenfalls ganzjährig betrieben. Aktuell entfallen 45 Prozent der Nächtigungen am Katschberg auf die Sommermonate. Die neue Bergbahn dürfte den Tourismus-Ansturm nähren.

Preise steigen mit

Die Investitionen werden sich aber auch im Preis bemerkbar machen. „Natürlich werden wird die Preise erhöhen müssen, wir sind jetzt angepasst an die Inflation. Wir am Katschberg haben jetzt zwischen 3,5 und sieben Prozent, je nachdem welches Produkt man wählt. Natürlich müssen wir den Preis weitergeben. Die Kunden, die sehen, was damit gemacht wird, sind auch bereit, das zu zahlen“, betont Bogensperger. Beide neuen Kabinenbahnen sollen am 5. Dezember den Betrieb aufnehmen. Ein großer Schritt für den Kärtner Tourismus.