Kfz-Versicherungen: Massive Preissteigerungen ab 2025 erwartet
Autobesitzer in Deutschland müssen sich ab 2025 auf deutlich höhere Kosten für ihre Kfz-Versicherungen einstellen. Die Versicherungsgesellschaften rechtfertigen die bevorstehenden Erhöhungen mit mehreren Faktoren, die erhebliche Kostensteigerungen im gesamten Bereich verursachen.
So stiegen die Preise für Ersatzteile allein im Jahr 2023 um 6,2 % und setzten damit den Trend steigender Reparaturkosten fort. Auch die Stundenlöhne in Werkstätten sind in die Höhe geschnellt und verzeichnen einen Zuwachs von 8,6 %.
Zusätzlich setzen vermehrte Schäden durch Unwetter die Versicherer weiter unter Druck: Allein im ersten Halbjahr 2024 mussten sie durch Naturereignisse etwa 400 Millionen Euro aufbringen, um die Schäden zu decken.
Preissteigerungen im Überblick: Bis zu 50 % mehr bei manchen Versicherungen
Laut Berechnungen des Vergleichsportals Verivox liegen die aktuellen Versicherungsprämien bereits jetzt durchschnittlich 25 % über den Preisen des Vorjahres. Der Anbieter HDI hat sogar angekündigt, die Beiträge in einigen Fällen um 50 % und mehr anzuheben. Branchenexperten prognostizieren für 2025 eine zusätzliche Kostensteigerung von durchschnittlich bis zu 20 %.
Trotz der angekündigten Preissteigerungen gibt es für Autofahrer verschiedene Möglichkeiten, um die Mehrbelastung zumindest abzufedern. Der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann hier oft eine erhebliche Entlastung bieten. Auch die Anpassung der Schadenfreiheitsklasse hilft beim Sparen – etwa, indem kleinere Schäden selbst getragen werden, um höhere Einstufungen zu vermeiden.
Weiter können Autofahrer durch eine jährliche statt monatliche Zahlweise oder eine Reduzierung der Fahrleistung zusätzliche Rabatte erzielen. „Durch weniger gefahrene Kilometer sinkt das Risiko, was die Prämie direkt beeinflusst“, erklärt ein Versicherungsexperte.
Darüber hinaus sparen viele Kunden durch die Werkstattbindung etwa 12 % ihrer Versicherungsbeiträge. Ein weiterer Tipp ist, bei älteren Fahrzeugen auf eine Vollkasko zu verzichten oder die Selbstbeteiligung zu erhöhen, was ebenfalls die Prämie senkt.
Prüfen und Handeln: Bis 30. November Versicherungswechsel möglich
Angesichts der bevorstehenden Preiserhöhungen sollten Versicherungsnehmer ihre Beitragsbescheide sorgfältig überprüfen. Wenn die Anpassungen stark ausfallen, lohnt es sich, Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls bis zum 30. November die Police zu kündigen, um den Anbieter zu wechseln. Ein Gespräch mit dem derzeitigen Versicherer kann ebenfalls Sparoptionen aufzeigen, die auf die persönliche Situation zugeschnitten sind.
Autofahrer in Deutschland sollten sich insgesamt auf spürbar höhere Versicherungsbeiträge einstellen, doch durch kluges Vorgehen können sie zumindest einen Teil der Mehrkosten abfedern.
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