In Kitzbühel formiert sich eine entschlossene Front gegen das geplante Wohnprojekt auf der „Kellerwiese“. Bei einer Pressekonferenz machten SPÖ, Unabhängige Liste UK und Grüne deutlich: So wie geplant soll dieser Bau nicht kommen. Ihr Ziel ist klar – das Vorhaben soll noch vor der nächsten Gemeinderatssitzung gestoppt werden.

Geplant sind auf rund 8.700 Quadratmetern etwa 170 Kleinwohnungen für Mitarbeiter von Kitzbüheler Betrieben. Genau hier setzt die Kritik an: Das Grundstück ist überwiegend als Freiland gewidmet und wird derzeit als Parkplatz genutzt. Die Gegner warnen vor einer vorschnellen Umwidmung und einer massiven Verbauung, die das Ortsbild langfristig verändern würde. Mit der Petition „Stoppen wir gemeinsam den Bauwahnsinn Kellerwiese“ bündeln sie den Protest – und zeigen, dass viele Kitzbüheler eine maßvollere Lösung wollen.

„Koloss“ geht am Bedarf vorbei

Stadträtin Gertraud Nothegger (UK) bringt es auf den Punkt: Ein derart großer Baukörper sei ein „Koloss“, der am Bedarf vorbeigehe. 34-Quadratmeter-Einheiten seien keine echten Einheimischenwohnungen. Statt Lebensraum für dauerhaft Beschäftigte drohten „170 Arbeitsnomaden“, die nur saisonal da seien und kaum Verwurzelung entwickeln könnten. Die Opposition fordert daher eine genaue Bedarfserhebung und ein deutlich kleiner dimensioniertes Projekt.

Gegenwind vom Tourismusverband

TVB-Obmann Christian Harisch hält den Standort für ideal, weil viele Betriebe zu Fuß erreichbar seien. Das sei gut für Mitarbeiter – und reduziere zugleich den Verkehr. Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP) erwartet ebenfalls Entlastung am Wohnungsmarkt; der Gemeinderat hat das Vorhaben bereits mehrheitlich unterstützt.