Klima-Bewegung kann Passagiere nicht stoppen: Rekordzahl an Flügen im Juni
Auch wenn es die Klimakleber nicht wahrhaben wollen: Die Lust am Fliegen will nicht versiegen. Im Gegenteil. Am 6. Juni wurden weltweit erstmals 134.386 kommerzielle Flüge registriert. Ein Rekord. Vor allem Asiaten steigen immer häufiger in den Flieger. Von Klima-Aktivisten geforderte Einschränkungen sind dagegen so gut wie wirkungslos.
Teuerung im Alltag, gestiegene Preise für Flugtickets, der Klimawandel: All dem trotzen die Reisenden in diesem Sommer. Sie lassen sich vom Fliegen nicht abhalten. Im Gegenteil: Es ist so viel los wie noch nie. Das Luftraum-Tracking-Unternehmen Flightradar24 meldet, dass am 6. Juli mit weltweit 134.386 kommerziellen Flügen die größte Menge an Fliegern jemals in der Luft war.
Privatjets und Frachtflüge wurden ausgeklammert. Weltweit ist das Flugvolumen auf 96,1 Prozent des Vor-Corona-Niveaus herangerückt.
Auch in Europa wächst der Flugverkehr stetig an
Es war nicht der einzige Rekord der vergangenen Woche. So meldet Eurocontrol für letzten Freitag 35.000 Flüge in Europa. Das ist die höchste Flugfrequenz seit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Damals wurden an einem Tag 37.000 Flugzeuge gezählt. Das ist bisher der Rekord. Die durchschnittliche Preissteigerung der Tickets von 21 Prozent stellt also kein Hindernis für die Passagiere dar und auch aus Klima-Gründen verzichten die wenigsten auf das Fliegen.
Trotz Klima-Mahner wollen Reisende keinen Komfort einbüßen
„Es gibt jetzt einen großen Nachholbedarf nach Corona“, erklärt Tourismusforscher Torsten Kirstges von der Jade-Universität Wilhelmshaven. „Wer sich vorher eine Reise leisten konnte, kann das in den meisten Fällen auch, wenn die Preise zehn bis 20 Prozent teurer sind. Das Thema Flugscham und Nachhaltigkeit ist zwar immer wieder präsent, hat aber auf das praktische Verhalten kaum Einfluss”, meint Kirstges. „Erkennbar ist jedoch, dass mehr Menschen einen höheren Anspruch an die Reiseanbieter haben. Man erwartet, dass die Branche etwas für die Nachhaltigkeit tut, ist aber weniger bereit, selbst Komfortbußen in Kauf zu nehmen.”
Europäische Flugverbote wären beinahe wirkungslos
Kirstges liefert eine Prognose: Die Zahl der Flugreisen wird in Zukunft weiter steigen. „Die Deutschen werden weiterhin viel reisen, aber auch andere Nationen. Die Chinesen fangen vermehrt an, auch Nord- und Südamerikaner fliegen wieder mehr.“ Besonders gut sieht man das am Beispiel Indiens. Indische Flugunternehmen haben zuletzt in verschiedenen Rekord-Aufträgen jeweils mehrere hundert Maschinen geordert. Hinsichtlich dieser Entwicklung sind europäische Einschränkungen wie sie von Klima-Aktivisten gefordert werden beinahe wirkungslos. „Aus Klimasicht kann man nur hoffen, dass es Technologien gibt, die das Ganze ein bisschen nachhaltiger gestalten“, prophezeit Kirstges.
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