Während Delegierte aus aller Welt im brasilianischen Belém über immer neue
Maßnahmen zur „Rettung des Klimas“ beraten, wächst in Deutschland die Skepsis
gegenüber politischen Eingriffen. Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage, die der Stern in Auftrag gegeben hat, sprechen sich 69 % der Deutschen gegen ein Verbot von Diesel- und Benzinfahrzeugen aus. Fast ebenso viele, 68 %, lehnen staatliche Vorgaben beim Fleisch- oder Milchkonsum ab.

Das Ergebnis ist deutlich: Die Bevölkerung hat genug von moralisch aufgeladenen Verboten, die das tägliche Leben verteuern. Während Politiker mit immer neuen Einschränkungen experimentieren, spüren die Menschen die Folgen – steigende Preise, weniger Mobilität und ein schwindendes Vertrauen in die Vernunft der Entscheidungsträger.

Von der Klimaeuphorie zur Ernüchterung

Die Stimmung im Land kippt. Zwar machen sich laut der Umfrage 63 % der Deutschen weiterhin Sorgen um die Erderwärmung, doch der Wert ist so niedrig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Daueralarmierung scheint ihre Wirkung verloren zu haben.

Fast die Hälfte der Befragten, 46 %, glaubt, dass sich die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch abwenden ließen – aber nicht durch radikale Eingriffe. Nur 15 % halten die Lage für hoffnungslos, während 16 % meinen, die aktuelle Klimapolitik sei bereits ausreichend.

Das Fazit: Die Mehrheit will keine Weltuntergangspolitik, sondern Verhältnismäßigkeit.

Zwischen Realität und Ideologie

Der Zeitpunkt der Umfrage könnte symbolischer kaum sein. Während sich der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz auf den Weg zur UN-Klimakonferenz COP30 macht, zeigen die Zahlen, dass viele Bürger den politischen Kurs nicht mehr mittragen.

Die Realität im Land ist schlicht eine andere: Menschen müssen heizen, pendeln, einkaufen. Für sie sind das „Verbrenner-Aus“ oder der verpflichtende Umsteig auf die Wärmepumpe, kein Fortschritt, sondern eine Bedrohung ihrer Lebensrealität.