Monatelang wurde versucht, das Herz-Zentrum Bodensee über eine Übernahme durch den Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) zu retten. Der Verbund betreibt selbst Standorte in Konstanz und Singen, doch trotz intensiver Verhandlungen kam es zu keiner Einigung. Nachdem das Haus bereits Anfang Juli Insolvenz anmelden musste, ist nun klar: Eine Zukunft hat der Standort nicht mehr.

150 Mitarbeiter vor einschneidenden Entscheidungen

Die Belegschaft wurde bereits über das Aus informiert. In den kommenden Wochen sollen Gespräche zwischen Betriebsrat und Insolvenzverwaltung klären, wie Kündigungen möglichst sozialverträglich umgesetzt werden können.

Auch für die Patienten hat die Schließung direkte Folgen. Künftig müssen sie auf umliegende Häuser ausweichen, viele davon weit entfernt. Der SWR hatte bereits zuvor berichtet, dass es im Fall einer Stilllegung zu erheblichen Umwegen nach Freiburg, Tübingen oder Ulm kommen könnte – für akut Erkrankte ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

Es ist nicht der erste Kollaps in der Region

Erst vor Kurzem musste ein bedeutendes Verbundkrankenhaus am Bodensee Insolvenz anmelden: der Medizin Campus Bodensee (MCB) mit seinen Standorten Friedrichshafen und Tettnang.

Das Amtsgericht Ravensburg hat inzwischen ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet. Geschäftsführer Jan-Ove Faust informierte die rund 1700 Beschäftigten über das Verfahren und betonte, dass der Klinikbetrieb während der Sanierungsphase regulär weitergeführt werde.