Eine aktuelle Analyse belegt, dass durch den Verbleib in der Atomenergie Einsparungen von bis zu 600 Mrd. € möglich gewesen wären, während zugleich mehr CO₂-neutraler Strom hätte generiert werden können.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends deckte die Kernenergie rund 30 % des Strombedarfs in Deutschland. Doch im Jahr 2002 wurde unter der rot-grünen Koalition beschlossen, den Atomausstieg einzuleiten, obwohl gleichzeitig auch der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas geplant war, um die nationalen Emissionen zu verringern.

Andere Industrienationen setzten hingegen verstärkt auf Atomkraft, um eine zuverlässige und emissionsfreie Energiequelle zu sichern. Deutschland ging jedoch einen anderen Weg und schaltete 2022 seine letzten Atomkraftwerke ab, um den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarkraft zu forcieren. – Das Problem: Die erneuerbaren Energien können den Industriestandort nicht effizient und zuverlässig mit kostengünstiger Energie versorgen, daher laufen die Kohlekraftwerke auf Hochtouren.

Die teuren Folgen der Energiewende

Die Kosten für die Transformation des Energiesektors sind nach wie vor umstritten, doch gängige Schätzungen belaufen sich auf über 500 Mrd. €. Prognosen für die kommenden Jahrzehnte gehen davon aus, dass sich diese Summe bis 2045 verdoppeln könnte. Eine Untersuchung von McKinsey rechnet sogar mit Gesamtkosten von bis zu sechs Billionen Euro. Wäre Deutschland bei der Atomkraft geblieben, wären massive Einsparungen möglich gewesen.

Jan Emblemsvåg, ein norwegischer Wirtschaftsingenieur, hat die potenziellen Szenarien detailliert untersucht. Seine Studie zeigt, dass Deutschland durch den Verzicht auf den Atomausstieg seit 2002 rund 600 Mrd. € hätte einsparen können, während die CO₂-freie Stromproduktion deutlich höher gewesen wäre als durch die erneuerbaren Energien. Hätte Deutschland zudem in den Ausbau der Kernkraft investiert, wären die Emissionen sogar um 73 % stärker gesunken – bei gleichzeitigen Einsparungen von 300 Mrd. €.

Kernenergie: Eine wirtschaftliche und umweltschonende Alternative

Emblemsvågs Berechnungen basieren auf offiziellen Daten und vergleichen die Kosten der Energiewende mit den hypothetischen Ausgaben für die Atomkraft. Seit 2002 konnte Deutschland seine Emissionen um 25 % senken, jedoch zu einem Preis von 696 Mrd. €, wovon 310 Mrd. € durch staatliche Subventionen getragen wurden. Hätte das Land die Atomkraft beibehalten, wären die jährlichen Kosten auf rund 91,3 Mrd. € geschätzt worden.

Die CO₂-Einsparungen durch Atomkraft wären fast gleich hoch wie die der erneuerbaren Energien gewesen, mit der zusätzlichen Sicherheit einer konstanten Stromproduktion von etwa 185,6 Terrawattstunden im Jahr 2002, unabhängig von Wetterbedingungen.