Krieg gegen die Hamas: Goldpreis im Höhenflug - aber auch der Sprit wird teurer!
Goldbesitzer, Erdöl-Konzerne und Rüstungsfirmen profitieren derzeit vom schrecklichen Terrorkrieg in Israel: Eine weitere Eskalation der Krise im Nahen Osten lässt viele Anleger Gold kaufen – der Preis steigt aktuell in Rekordhöhen. Aber auch Benzin und Heizöl dürften bald teurer werden.
Israel kann jeden Moment mit seiner Bodenoffensive in Gaza beginnen, der Iran droht mit militärischer Vergeltung und die US-Regierung schickt zwei Flugzeugträger-Gruppen ins östliche Mittelmeer: Diese hochbrisante Situation lässt viele Anleger Edelmetall kaufen – auch wenn Analysten zweifeln, dass der rasante Preisanstieg von Dauer ist.
Aktuell setzt der Goldpreis den Höhenflug der vergangenen Tage fort und nähert sich der Marke von 2000 US-Dollar, berichtet n-tv. So wurde in der Vorwoche das Edelmetall an der Börse in London bei 1985 Dollar je Feinunze (rund 31,1 Gramm) gehandelt. Das sind etwa elf Dollar mehr und der höchste Stand seit Juli.
Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel wird Gold teurer. Der Preis kletterte um etwa 150 Dollar oder mehr als acht Prozent. Gold gilt in unruhigen Zeiten als sicherer Hafen. Da der Konflikt sich im Nahen Osten ausweiten könnte, steigt also die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Risikoprämie für Rohöl verteuert
Schlechte Nachrichten für alle Europäer, die noch mit Öl heizen müssen und einen Pkw fahren: Der Ölpreis bewegt sich in Richtung 100 Dollar je Barrel (Fass zu 159 Liter) für die Nordseesorte Brent. Am Freitag notiert Brent-Öl zeitweise bei knapp 94 Dollar.
“Die Risikoprämie für Rohöl ist abermals in die Höhe geschossen“, sagte Analystin Vandana Hari vom Beratungsunternehmen Vanda Insights. „Solange die Spannungen zwischen Israel und der Hamas hoch sind, wird der Rohölpreis bei weiteren Anzeichen einer Eskalation noch steigen.“
Dass der Ölpreis bald die 100 Dollar erreichen könnte, wird immer wahrscheinlicher. „Wir sehen Brent für die nächsten zwölf Monate in einer Bandbreite zwischen 90 und 100 Dollar“, sagte Giovanni Staunovo, Ölfachmann der Schweizer Großbank UBS, zur FAZ.
Und die Investmentbank Goldman Sachs schreibt in ihrem Marktbericht: „Wir haben unsere Zwölf-Monats-Prognose für Brent von 93 auf 100 Dollar je Barrel angehoben.”
Während Israel selbst nur sehr wenig Rohöl produziert, befürchten die Investoren an den Märkten, dass eine Eskalation des Konflikts die Versorgung im Nahen Osten beeinträchtigen und das erwartete Defizit für den Rest des Jahres verschärfen könnte. „Wenn Iran auf den Plan tritt, sind bis zu drei Prozent der globalen Ölversorgung in Gefahr“, sagte Energiemarkt-Spezialist Saul Kavonic. „Und wenn sich die Kämpfe auch auf die für den Öltransit wichtige Straße von Hormus ausweiten, dann reden wir von etwa 20 Prozent.“
Autobesitzer in Österreich, Deutschland und in der Schweiz können sich also schon seelisch darauf vorbereiten, dass auch bei uns die Sprit-Preise sehr rasch steigen werden.
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