Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Heroldsberg hat im Geschäftsjahr 2024/25 einen spürbaren Rückgang hinnehmen müssen. Der Gesamtumsatz sank auf 758 Mio. Euro, ein Minus von rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar ist Schwan-Stabilo längst kein reiner Stiftehersteller mehr und erwirtschaftet Erlöse auch mit Kosmetik- und Outdoorprodukten, doch die Entwicklung zeigt: Kein Geschäftsbereich ist völlig immun gegen die aktuelle Konjunktur- und Nachfrageschwäche.

Schreibgeräte besonders unter Druck

Am stärksten trifft es das Kerngeschäft. Der Bereich Schreibgeräte verzeichnete einen Umsatzrückgang von knapp sieben Prozent. Spartenchef Horst Brinkmann verweist auf mehrere Ursachen: fortschreitende Digitalisierung, verändertes Nutzerverhalten und prall gefüllte Lager bei Handelspartnern. Was früher ein stabiles Massengeschäft war, gerät zunehmend unter strukturellen Druck.

Diese Entwicklung betrifft nicht nur Schwan-Stabilo. In der gesamten Region reagieren Hersteller auf ähnliche Herausforderungen. Faber-Castell kündigte bereits vor wenigen Wochen den Abbau von mehr als Hundert Stellen an und verlagert Teile der Produktion nach Lateinamerika.

Stellenabbau bei Stabilo – möglichst ohne Kündigungen

Vor diesem Hintergrund hat sich auch Schwan-Stabilo zu personellen Anpassungen entschlossen. In Deutschland sollen 44 Vollzeitstellen wegfallen. Der Konzern betont, dass dies nach Möglichkeit ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen soll. Vorgesehen sind freiwillige Lösungen.

Mittelfristig, bis 2028, verfolgt der Schreibgeräte-Teilkonzern das Ziel, die Personalkosten um acht Prozent zu senken. Dafür setzt das Unternehmen auf Programme für Teilzeitmodelle und Vorruhestand – ein klassischer Sparkurs, der dennoch sozialverträglich gestaltet werden soll.

Kosmetikgeschäft als stabilisierender Faktor

Während das Stiftegeschäft schwächelt, bleibt der größte Umsatzträger vergleichsweise stabil. Der Kosmetikbereich, zu dem unter anderem Eyeliner und Schminkprodukte gehören, steuerte im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 369 Mio. Euro zum Gesamtumsatz bei. Der Rückgang fiel hier mit etwa einem Prozent moderat aus.

Outdoor-Sparte spürt Marktsättigung

Deutlich stärker fiel der Einbruch im Outdoorsegment aus, in dem Schwan-Stabilo unter anderem mit der Marke Deuter vertreten ist. Hier ging der Umsatz um mehr als zehn Prozent zurück. Nach mehreren Jahren kräftigen Wachstums sieht sich der Bereich nun mit gesättigten Märkten und hohen Lagerbeständen konfrontiert. Die Nachfrage hat sich spürbar abgekühlt.

Einstellungsstopp und Kostenfokus

Trotz vorsichtiger Hoffnung auf eine schrittweise Stabilisierung der Märkte bleibt der Konzern auf Sparkurs. Weltweit verzichtet Schwan-Stabilo vorerst auf Neueinstellungen und legt den Fokus auf Effizienz. Die Belegschaft ist bereits leicht geschrumpft: Weltweit beschäftigt die Gruppe aktuell 5.205 Mitarbeiter, im Vorjahr waren es noch 5.271. Auch an den deutschen Standorten ist die Zahl rückläufig.