Krypto-Milliardenbetrug: FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (31) verurteilt
Schuldig in allen sieben Anklagepunkten – jetzt droht dem Gründer der Krypto-Börse Sam Bankman-Fried (“SBF”) eine Haftstrafe im Ausmaß von bis zu 100 Jahren. Acht Milliarden US-Dollar sollen versickert sein, die Anklage sprach beim Prozess in New York von einer “Pyramide des Betrugs”.
Ein Jahrhundert-Kriminalfall, der von vielen Mainstream-Medien monatelang ignoriert worden ist, endet nun vorerst mit einem klaren Urteil. Zur Erinnerung: Der eXXpress wurde sogar dafür kritisiert, weil wir als unabhängiges Medium über diesen unfassbaren Fall stets umfassend berichtet haben. Jetzt sprach das Gericht in New York den Erfinder der Krypto-Währungs-Börse FTX in allen sieben Anklagepunkten schuldig: Sam Bankman Fried (31) droht nun aufgrund von zwei Fällen von Betrug und fünf Fällen von Verschwörung eine bis zu 100 Jahre lange Haftstrafe – das Ausmaß der Gefängnisdauer wird erst festgelegt. Die Anwälte von Bankman-Fried werden vermutlich gegen das Urteil berufen.
“Dies war eine Pyramide des Betrugs, die der Angeklagte auf einem Fundament aus Lügen und falschen Versprechungen aufgebaut hat, nur um an Geld zu kommen”, sagte der Ankläger Nicolas Ross in seinem Schlussplädoyer.
Und: “Bankman-Fried hatte die Arroganz zu glauben, dass er damit durchkommt.” In dem Verfahren hatten drei ehemalige enge Vertraute Bankman-Fried belastet. Ihren Aussagen zufolge soll der FTX-Gründer sie und andere Beschäftigte angewiesen haben, irreführende Aussagen zur finanziellen Lage der Kryptobörse zu machen.
Kooperation mit der Ukraine? FTX-Finanzkrimi auch politisch hochbrisant
FTX war vor dem Kollaps einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Im Dezember wurde Sam Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen, dort hatte FTX den Hauptsitz. Der von “Experten” als “Krypto-Genie” hochgejubelte Bursch wurde als FTX-Gründer weltberühmt. Bankman-Fried hatte laut Urteil acht Milliarden US-Dollar aus dem Vermögen von FTX-Kunden ohne deren Wissen abgezweigt – nur um damit unter anderem riskante Geschäfte seines Hedge-Fonds Alameda Research zu finanzieren. Als diese Geschäfte schiefgingen, wurde auch FTX in den Strudel gerissen.
Der Finanz-Krimi ist aber auch politisch hochbrisant: Noch immer ist unklar, wie massiv die ukrainische Regierung vom FTX-Crash betroffen ist. Fix ist nur: Es geht um gewaltige Summen an Hilfsgeldern, die bei FTX verschwunden sein könnten. So hat die Regierung von Wolodymyr Selenskyj noch im März 2022 offiziell bestätigt, mit Bankman-Frieds FTX zu kooperieren. Auch Sam Bankman-Fried bestätigte das in einem Interview mit CNN.
Sowohl die US-Regierung als auch die EU-Spitze müsste größtes Interesse haben, sofort aufzuklären, ob Hilfsgelder der Steuerzahler bei FTX verschwunden sind. Auch sämtliche Medien müssten im Interesse der Bürger Antworten zu diesem Finanz- und Politik-Krimi einfordern – aber es wurde über diese Verwicklungen der Regierung in Kiew mit FTX europaweit kaum berichtet.
Ebenso spannend: Bankman-Fried überwies auch an 196 US-Abgeordnete hohe Summen – somit bekam mehr als ein Drittel der 535 US-Abgeordneten Geld vom Krypto-Pleitier. Nur wenige Politiker sollen bisher das Geld zurückbezahlt haben.
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