Wie das Handelsblatt berichtet, hat der Sportwagenbauer bei der Arbeitsagentur in Reutlingen eine Massenentlassung angekündigt. Demnach verlieren bis zu 200 der insgesamt 286 Cellforce-Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze. Ein drastischer Einschnitt, der das Zukunftsprojekt praktisch zum Stillstand bringt.

Blumes einstiges Prestigeprojekt vor dem Aus

Besonders brisant: Porsche-Chef Oliver Blume war es, der die Gründung von Cellforce vor wenigen Jahren vehement vorangetrieben hatte. Er pries die Batterietochter als Schlüssel für den Durchbruch in der Elektromobilität an. Mit der nun eingeschlagenen Kehrtwende läutet Porsche jedoch das absehbare Ende des Projekts ein. Die Frage die sich stellt: Wie wird Porsche wieterverfahren? Wird die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte vollständig gekippt werden?

Cellforce: gegründet mit großen Versprechen

Cellforce mit Sitz in Kirchentellinsfurt wurde 2021 als hundertprozentige Porsche-Tochter ins Leben gerufen. Auf derWebsite beschreibt sich Cellforce noch heute selbstbewusst: „Die Cellforce Group ist ein aktiver Innovator der Mobilitätswende. Sie forscht und entwickelt an der Batteriezelle der Zukunft und will einen nachhaltigen Beitrag für eine saubere und zuverlässige Mobilität der Zukunft leisten.“

Elektroabsatz stagniert

Zwar konnte Porsche 2024 weltweit 310.718 Fahrzeuge ausliefern, davon jedoch nur 83.900 vollelektrische Modelle. Das entsprach einem Anteil von 27 % am Gesamtabsatz. Die Herausforderungen sind gravierend: Vor allem in China stagniert der Absatz stark.

Vor allem die wachsende Konkurrenz durch chinesische E-Auto-Hersteller setzt Porsche unter Druck. Unternehmen wie BYD, Nio und Geely haben sich mit aggressiven Preisen an die Spitze des Marktes geschoben und bieten Fahrzeuge deutlich günstiger an als Porsche. In Zeiten der in China vorherrschenden Deflation, in denen Käufer auf weiter sinkende Preise hoffen, haben es Premiumhersteller wie Porsche schwer. Erschwerend kommt hinzu, dass die kommunistische Regierung kürzlich eine Luxussteuer eingeführt hat, die Marken wie Porsche empfindlich belastet.