Damit verschärft sich die finanzielle Lage des Landes weiter – und das in einer Phase, in der die Regierung eigentlich Kurs auf Entlastung setzen wollte.

Wien als größtes Sorgenkind

Besonders alarmierend sind laut Heute die Zahlen aus den Bundesländern. Während sich der Budgetvollzug des Bundes etwas besser als erwartet entwickelt, explodieren die Schulden auf Länderebene.

Allen voran Wien: Die Hauptstadt dürfte heuer mit 3,2 Milliarden Euro in den roten Zahlen landen – das entspricht 63 Prozent der Gesamtschulden aller Bundesländer. Bei einem Jahresbudget von rund 23 Milliarden Euro ist das ein massiver Fehlbetrag. Noch im Oktober hatten Finanzminister Markus Marterbauer (SP) und Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl auf eine Stabilisierung gehofft. Bei einem Hintergrundgespräch gingen beide davon aus, dass das gesamtstaatliche Defizit bei 4,5 Prozent liegen würde – und bis 2028 wieder auf die von der EU vorgegebenen 3 Prozent sinken könnte.

Mehr Arbeitslose, mehr Kosten, mehr Sorgen

Doch dieser Plan droht zu scheitern. Laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) wird Österreichs Finanzlage durch den Arbeitsmarkt weiter belastet. Das Institut rechnet für 2026 mit 9.000 zusätzlichen Arbeitslosen – deutlich mehr, als noch im Mai prognostiziert.

Die Folge: 220 Millionen Euro Mehrkosten für Arbeitslosengeld und Unterstützungsleistungen. Ob der geplante Budgetpfad unter diesen Bedingungen überhaupt haltbar ist, bezweifeln Experten. Damit wird klar, dass der Kampf um die Rückkehr zu stabilen Finanzen länger dauern dürfte als gehofft und die Schuldenlast schwerer wiegen wird, als die Regierung bisher einräumen wollte.