„Wenn man von der Arbeitgeberseite ein brauchbares Angebot bekommt, dann kann es durchaus auch einen raschen Abschluss geben. Ein Abschluss heute ist durchaus realistisch.“, so Binder.

„Operieren am offenen Herz“

Die Verhandlungen finden in einer angespannten wirtschaftlichen Lage statt, besonders in der Metallindustrie. „Wir sehen die Kollektivvertragsarbeit als Operieren am offenen Herz“, erklärte Binder. Wo seine „Schmerzgrenze“ liegt, wollte er nicht nennen.

Ziel sei, „Planbarkeit und Sicherheit für die Zukunft zu generieren“. Die Gewerkschaft verzichtete diesmal bewusst auf eine konkrete Prozentforderung. Man gehe mit einer „Werkzeugkiste“ in die Gespräche – mit dem Ziel, Kaufkraft zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten.

Herbstlohnrunde: Start der Metaller-KV-Verhandlungen.APA/MAX SLOVENCIK

Ferrari: „Verantwortungsvoll und mit Vernunft“

Man werde „verantwortungsvoll und mit Vernunft die Dinge besprechen“, sagte GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari. Für die Arbeitnehmer brauche es „Planungssicherheit“.

Ein erstes Update gaben Binder und Ferrari bereits um 13:12 Uhr: Beide sprachen von einer „schweren wirtschaftlichen Lage“. Binder betonte zugleich, dass im ersten Gespräch keine Nulllohnrunde auf dem Tisch lag – ein Signal der Stärke für die Arbeitnehmerseite.

Knill: „Standort zu teuer“

Von Arbeitgeberseite verwies Christian Knill, Obmann der Metalltechnischen Industrie, auf die hohen Kosten in Österreich. „Insofern gehen wir schon ganz stark davon aus, dass es heuer in den Verhandlungen um die Wettbewerbsfähigkeit geht und sozusagen um Zurückhaltung bei den Löhnen und Gehältern.“

Knill peilt einen Abschluss unter der „rollierenden“ Inflationsrate von 2,8 Prozent an und will sich am EZB-Inflationsziel von 2 Prozent orientieren.

190.000 Beschäftigte betroffen

Für die rund 190.000 Metaller verhandeln Binder und Ferrari mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI). Parallel dazu führt die Gewerkschaft vida Gespräche im Bahnsektor für etwa 55.000 Mitarbeiter bei 92 Unternehmen.