Milliarden für die Cloud: Microsoft macht Portugal zum KI-Standort
Während Google in Deutschland ein neues Rechenzentrum aufbaut, setzt Microsoft auf Portugal – und schafft dort eine Gigafactory für Künstliche Intelligenz. Die Rivalität der Tech-Giganten markiert den Beginn einer neuen digitalen Epoche in Europa.
Microsoft-Präsident Brad Smith hat eine Investition angekündigt, die selbst für den US-Technologieriesen außergewöhnlich hoch ist: 10 Milliarden US-Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro) sollen in den portugiesischen Küstenort Sines fließen.
Microsoft macht Portugal zum europäischen KI-Knotenpunkt
Dort entsteht in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Start Campus und Nscale eines der größten Rechenzentren Europas – und zugleich das Herzstück einer künftigen „KI-Gigafactory“.
„Wir investieren 10 Milliarden Dollar in Portugal, in Sines, mit Start Campus und Nscale“, sagte Smith im Gespräch mit der portugiesischen Wirtschaftszeitung Negócios.
Smith sieht in Portugal einen der großen Gewinner des europäischen KI-Rennens. Das Projekt soll nicht nur lokale Wirtschaftskraft fördern, sondern Portugal zu einem strategischen Standort der europäischen Digitalinfrastruktur machen.
Sines wird zur digitalen Drehscheibe Europas
Sines, bekannt für seinen Tiefseehafen und seine Nähe zu transatlantischen Glasfaserkabeln, ist für Microsoft mehr als nur ein Standort: Es ist ein Zugangspunkt zwischen Nordamerika und Europa. Smith betonte die geostrategische Bedeutung der Lage: Unterseekabel, die dort anlanden, könnten den Datenaustausch beschleunigen und die Latenzzeiten zwischen den Kontinenten drastisch senken.
Gleichzeitig baut Google an seiner deutschen Cloud-Offensive
Während Microsoft im Süden Europas expandiert, treibt Google den Ausbau seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland voran. In den kommenden vier Jahren sollen 5,5 Milliarden Euro investiert werden – vor allem in ein neues Rechenzentrum im hessischen Dietzenbach sowie in den Ausbau des Standorts Hanau.
Nach Angaben von Google und der hessischen Landesregierung wird der Großteil der Investitionen in den neuen Standort bei Offenbach fließen. Eine Kooperation mit dem regionalen Energieversorger EVO soll dabei helfen, die Abwärme des Rechenzentrums für rund 2.000 Haushalte nutzbar zu machen – ein Beispiel für die wachsende Bedeutung nachhaltiger Energienutzung im Tech-Sektor.
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