Milliarden-Umbruch bei OpenAI: Abkehr von der gemeinnützigen Unternehmensstruktur
Das US-Tech-Unternehmen OpenAI hat wichtige Schritte eingeleitet, um seine lang vorbereitete Umstrukturierung umzusetzen. Wie die Firma am Donnerstag mitteilte, wurde mit Großinvestor Microsoft eine Grundsatzeinigung über offene Finanzfragen erzielt.
Die Vereinbarungen gelten als entscheidende Voraussetzung, damit OpenAI seine Rechtsform ändern und künftig als „Public Benefit Corporation“ auftreten kann. Ursprünglich war OpenAI als Non-Profit gegründet worden, mit dem erklärten Ziel, Künstliche Intelligenz sicher zu entwickeln. Doch mit dem rasanten Wachstum nach der Einführung von ChatGPT und dem steigenden Kapitalbedarf verfolgt das Unternehmen nun eine „gewinnorientiertere‟ Struktur, die langfristig auch einen Börsengang ermöglichen könnte.
Ein zentrales Hindernis war bislang die enge Bindung an Microsoft. Zwischen 2019 und 2023 steckte der Konzern mehr als 13 Milliarden Dollar in OpenAI und sicherte sich so knapp 49 Prozent der künftigen Gewinne.
Einigung mit Microsoft
Nun wird sich jedoch einiges ändern. In einer gemeinsamen Erklärung teilten beide Unternehmen mit, dass sie ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet hätten, um die Partnerschaft neu zu ordnen. Details wurden nicht genannt. Kernpunkt sei eine Anpassung der kommerziellen Vereinbarungen aus dem Jahr 2019, die sowohl die Nutzung von Technologien als auch die Aufteilung von Erlösen betreffen.
OpenAI gerät in Kritik
Schon länger steht das Unternehmen unter Druck: Wettbewerber wie Elon Musk werfen OpenAI vor, die ursprüngliche Mission – KI zum Nutzen der Menschheit zu entwickeln – zugunsten eines Industriegiganten aufgegeben zu haben. Auch die Generalstaatsanwälte von Kalifornien und Delaware prüfen den geplanten Umbau des Unternehmens nun genau.
Bret Taylor, Vorsitzender des OpenAI-Verwaltungsrats, erklärte in einem Blogbeitrag, die Non-Profit-Organisation werde durch die Neuordnung „eine der am besten ausgestatteten philanthropischen Organisationen der Welt“.
Blick nach vorn
Die neue Struktur soll es OpenAI ermöglichen, in Zukunft Kapital auch von externen Investoren einzuwerben – ähnlich wie andere große Technologieunternehmen. Damit verbunden wäre die Möglichkeit, Anteile an der Börse zu platzieren. Befürworter argumentieren, dass dies die finanzielle Basis für weitere Forschung und Entwicklung sichern würde. Kritiker hingegen sehen die Gefahr, dass die Gemeinnützigkeit endgültig in den Hintergrund rückt.
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