Milliardenverlust trotz Rekordumsatz: AT&S rutscht immer tiefer in die roten Zahlen
Der Leobener Hightech-Hersteller AT&S ist mit einem deutlichen Umsatzplus ins erste Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 gestartet – doch die Bilanz bleibt dennoch rot eingefärbt.
Trotz Rekordumsatz kämpft AT&S mit hohen Verlusten – Hoffnung liegt auf boomender Chip- und KI-Nachfrage. (Symbolbild)IMAGO/IMAGO / photothek
Mit einem Umsatzanstieg von 14 % auf rund 399 Millionen Euro konnte AT&S zwar die Erlösseite verbessern, gleichzeitig jedoch vergrößerte sich das Minus: Unterm Strich steht ein Verlust von 55,9 Millionen Euro – gegenüber 34 Millionen im Vorjahresquartal. Belastend wirkten vor allem ungünstige Wechselkurse, hohe Anlaufkosten in neuen Werken und Abschreibungen auf laufende Großinvestitionen. Auch das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich weiter – von minus acht auf nunmehr minus sechzehn
Millionen Euro.
Der Grund: Die Nachfrage im High-End-Bereich bleibe verhalten, vor allem bei
Endkunden, doch gleichzeitig sieht man im Unternehmen erhebliches Potenzial durch KI-Anwendungen, Rechenzentren und leistungsstarke Mikrochips. Die Produktion sogenannter IC-Substrate – Trägerplatten für Hochleistungsprozessoren – soll dabei langfristig Wachstum bringen.
„Unsere Investitionen in Spitzentechnologie, Know-how und starke Partnerschaften zahlen sich aus – trotz eines schwierigen Marktumfelds mit anhaltendem Preisdruck und geopolitischen Unsicherheiten“, betont CEO Michael Mertin gegenüber MeinBezirk.at. Für das laufende Halbjahr sind Investitionen in Höhe von rund 110 Millionen Euro geplant –
schwerpunktmäßig für die IC-Substrat-Produktion in Malaysia.
Langfristiger Wachstumspfad bleibt bestehen
Für das Gesamtjahr 2026/27 gibt sich das Unternehmen ambitioniert: Der Umsatz soll auf bis zu 2,4 Milliarden Euro steigen, die operative Marge zwischen 24 und 28 % liegen. Aktuell beschäftigt AT&S weltweit rund 13.000 Mitarbeiter – ein erheblicher Teil davon in Leoben.
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