Wie der Kreditschutzverband KSV1870 mitteilt, wurde das Konkursverfahren auf eigenen Antrag des Unternehmens eröffnet. Ob der Betrieb weitergeführt wird, hängt jetzt von der Entscheidung des Masseverwalters ab.

Ausbleibende Zahlungen bringen Firma in den Stillstand

Die Geschäftsführung macht ein einziges Großprojekt für den Zusammenbruch verantwortlich: Unstimmigkeiten im Projektverlauf hätten dazu geführt, dass Kunden teils erhebliche Zahlungen zurückhielten – ein Dominoeffekt, der die finanzielle Grundlage des Unternehmens binnen kurzer Zeit zerstörte. Die entstehende Lücke sei intern „nicht mehr stopfbar“ gewesen, heißt es aus Unternehmenskreisen.

Alleingesellschafter und Geschäftsführer Helmut Haberl bleibt damit in einer besonders schwierigen Lage zurück. Gläubiger können ihre Forderungen laut KSV noch bis zum 5. Februar einreichen; die Prüfungstagsatzung ist für den 19. Februar angesetzt.

Weitere Insolvenzen in Lustenau: Möbelhändler hinterlässt kaum verwertbare Masse

Nur wenige Tage zuvor sorgte bereits eine andere Pleite in Vorarlberg für Schlagzeilen: Die Sema Möbelhandel GmbH, ein kleiner Betrieb mit etwa zehn Beschäftigten, hat ihr Insolvenzverfahren abgeschlossen. Die Aussichten für die Gläubiger sind ernüchternd. Nach Genehmigung der Schlussrechnung durch Masseverwalter Hanno Lecher bleibt eine Quote von gerade einmal 0,89 Prozent – ein nahezu vollständiger Ausfall.

Besonders belastend: Obwohl das Unternehmen überschaubar war, türmten sich die anerkannten Forderungen auf 1,9 Millionen Euro – betroffen sind rund 50 Gläubiger, darunter auch frühere Mitarbeiter.

Öffentliche Hand rutscht mit ins Minus

Zu den größten Verlierern gehört diesmal die öffentliche Hand. Finanzamt und ÖGK müssen zusammengenommen rund 600.000 Euro an Forderungen ausbuchen. Der ursprüngliche Insolvenzantrag kam ebenfalls von einem öffentlich-rechtlichen Gläubiger – ein Hinweis darauf, wie lange die finanzielle Schieflage bereits schwelte.

Mit der Pleite der Haberl Baugesellschaft und dem Abschluss des Sema-Verfahrens verdichtet sich das Bild einer regionalen Wirtschaft, in der selbst mittelgroße Betriebe zunehmend an den finanziellen Spannungen der Branche zerbrechen – ein Trend, der sich auch bundesweit abzeichnet.