Das jüngste Konjunkturbarometer der EU-Kommission registriert im November einen Wert von 97,0 Punkten – ein minimaler Anstieg gegenüber 96,8 Punkten im Oktober. Ökonomen hatten diese Entwicklung bereits erwartet. Trotz der leichten Verbesserung liegt der Index weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, was auf ein insgesamt zurückhaltendes wirtschaftliches Umfeld hindeutet.

Interessant ist der Blick auf die einzelnen Sektoren: Während sich sowohl die Bauwirtschaft als auch die Dienstleistungsbranchen etwas optimistischer zeigen, ging die Stimmung in der Industrie erneut leicht zurück. Die Verbraucherstimmung wiederum verharrt auf einem historisch niedrigen Niveau – ein Zeichen für anhaltende Verunsicherung in breiten Bevölkerungsschichten.

Uneinheitliches Bild: Analysten sehen keine klare Linie

Die gemischten Signale erlauben laut Experten keine eindeutige Prognose über die kurzfristigen Aussichten der Eurozone. Riccardo Marcelli Fabiani von Oxford Economics ordnet die Entwicklung ein:

„Deutlich klarer ist jedoch, dass das Wachstum innerhalb des Währungsraums weiter uneinheitlich verlaufen dürfte, da die Industrie noch immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat.“

Die Aussage spiegelt wider, dass sich der Euroraum zunehmend in eine Zwei-Geschwindigkeiten-Wirtschaft entwickelt: Während Dienstleister und Bauunternehmen in kleinen Schritten vorankommen, ist die Industrie vielerorts mit Auftragsrückgängen, globaler Konkurrenz und strukturellen Hindernissen konfrontiert.

Ausblick: EU-Kommission erwartet nur minimales Wachstum

Laut Projektionen der EU-Kommission wird das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im Jahr 2025 um 1,3 % wachsen. Für 2026 rechnet die Behörde sogar mit einem leichten Rückgang des Tempos auf 1,2 %. Die Brüsseler Prognose bleibt vorsichtig und verweist ausdrücklich auf die Risiken, die das internationale Umfeld mit sich bringt.

Die Einschätzung der Kommission fällt eindeutig aus: Zölle, geopolitische Unsicherheiten und schwache Exportmärkte werden die Euro-Länder weiterhin belasten und verhindern, dass die Wirtschaftsleistung kräftiger anzieht.