Nach Atomausstieg: Deutschlands Bürokratie blockiert Ausbau der Windkraft
Nach dem Ausstieg aus der Atomkraft will die deutsche Ampel-Koalition auf erneuerbare Energie setzen. Doch wegen der Vielzahl an Anträgen und einer schleppende Bürokratie kommt es bei den Genehmigungen zu endlos langen Wartezeiten. Die Genehmigungsprozesse sind kompliziert.
Nachdem Deutschland aus der Atomenergie ausgestiegen ist, versprach die Politik, auf das Ausbauen erneuerbarer Energie zu setzen. Doch insbesondere der Transport von Windrädern wird in der Bundesrepublik Deutschland zum Problem. Unternehmen warten zwischen sechs und zwölf Wochen auf Transportgenehmigungen. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher im Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), bezeichnet das Problem als massiv.
Langsames Abarbeiten der Anträge, fehlendes Personal
Das langsame Abarbeiten der Anträge erschwert der deutschen Bundesregierung den Ausbau der Windkraft. Eine Unmenge an Genehmigungen wird für den Transport einer Windkraftanlage benötigt. Dabei geht es um die Komponenten der Anlage, aber auch um das Sperren von einzelnen Straßen. Es gibt kein einheitliches Genehmigungsverfahren.
Aufgrund der schleppenden Bürokratie fehlt das Personal. Nicht vorhandene einheitliche Standards über die Bundesländer hinweg verzögern auch hier die Arbeit. BGL-Vorstandssprecher Engelhardt fordert mehr Flexibilität. Verwaltungshelfer oder externe Dienstleister sollten dafür sorgen, dass die Vielzahl an Anträgen rascher bearbeitet werden.
Digitalisierung soll Prozess beschleunigen
Nachdem eine Dringlichkeitssitzung durch Speditionen und Unternehmensverbände beim deutschen Bundesverkehrsministerium erwirkt werden konnte, soll jetzt immerhin die Digitalisierung vorangetrieben werden. Papierformulare sollen damit der Vergangenheit angehören. Darüber hinaus ist eine bundeseigene Autobahngesellschaft zur Zeit damit beschäftigt, eine neue Software einzuführen, mit der die Wartezeiten auf zwei bis drei Wochen verkürzt werden sollen.
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