Nach einer beispiellosen Rallye verliert Gold überraschend an Glanz. Der Preis für eine Feinunze ist unter 4200 US-Dollar gefallen – nach einem Rekordhoch von 4357 Dollar am Vortag. Experten sprechen von einer überfälligen Korrektur, nicht von einer Trendwende.

Nach Rekorden folgt Korrektur

Der deutliche Rückgang kommt nach einer Phase ungewöhnlich starker Kursgewinne. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um mehr als 60 Prozent gestiegen – seit Anfang September allein um rund 24 Prozent. Analysten sprechen daher von einer überfälligen Korrektur.

Ein zentraler Faktor für den jüngsten Rücksetzer ist die Stärke des US-Dollars. Wird die US-Währung stärker, verteuert sich das in Dollar gehandelte Gold für Käufer in anderen Ländern. Das bremst die Nachfrage – und drückt kurzfristig auf den Preis.

Trotz des Rückgangs bleibt der übergeordnete Trend positiv. Geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und politische Unsicherheiten – etwa durch die zeitweilige Schließung von Regierungsbehörden – hatten den Goldpreis in den vergangenen Monaten gestützt.

Experten: Keine Trendwende in Sicht

Die Experten von Activtrades führen die jüngsten Verluste auf die Kursgewinne des US-Dollars zurück. Wird der Dollar stärker, verteuert sich das in Dollar gehandelte Gold für Käufer in anderen Währungsräumen – die Nachfrage sinkt entsprechend. Eine echte Trendwende erwarten die Experten jedoch nicht.

Tatsächlich bleibt die Nachfrage nach Gold hoch. Börsengehandelte Goldprodukte (ETFs) und Notenbankkäufe tragen weiterhin zu einer stabilen Nachfrage bei. Viele Zentralbanken nutzen Gold, um ihre Währungsreserven breiter aufzustellen und sich ein Stück weit vom US-Dollar unabhängig zu machen.

Zwischenbilanz eines außergewöhnlichen Jahres

Mit einem Preisanstieg von über 60 Prozent seit Jahresbeginn zählt Gold weiterhin zu den stärksten Anlageklassen des Jahres 2025. Der aktuelle Rückgang ist im historischen Vergleich kein außergewöhnliches Ereignis – ähnliche Korrekturen gab es auch in früheren Rallyephasen.

Ob der Preis in den kommenden Wochen weiter fällt oder sich wieder stabilisiert, hängt stark von der Entwicklung des US-Dollars und den globalen Märkten ab. Viele Analysten sehen Gold mittelfristig weiterhin als Attraktivitätsanker in unsicheren Zeiten.