Nach "Prozess des Jahrhunderts": Jetzt steht Google erneut vor Gericht
Nach dem Rückschlag im “Prozess des Jahrzehnts” steht Google nächste Woche erneut vor Gericht. Diesmal geht es um das Geschäft mit Online-Anzeigen. Das US-Justizministerium wirft Google Wettbewerbsbehinderung vor, was zu einer möglichen Zerschlagung des Unternehmens führen könnte.
Google muss sich wegen seiner Geschäftspraktiken ab der kommenden Woche erneut vor Gericht verantworten. Diese Klage dreht sich um das Geschäft mit Online-Anzeigen, der Haupteinnahmequelle der Alphabet-Tochter, und könnte in einer Zerschlagung des Konzerns münden. Das US-Justizministerium wirft der Internet-Firma vor, Konkurrenten zu behindern und die Betreiber von Internetseiten zu benachteiligen.
“Google ist bei weitem der größte Verkäufer von Werbung auf der Welt”, sagte der Werbeberater und Finanzanalyst Brian Wieser am Mittwoch. “Sie sind in der Branche allgegenwärtig, wenn nicht direkt, dann indirekt.”
Den Klägern zufolge missbraucht Google seine Marktmacht im Bereich der Software für Internet-Anzeigen, indem es seine Programme für Verlage und Werbetreibende miteinander verknüpft. Dadurch nehme der Konzern eine “privilegierte Position als Vermittler” ein. Er kontrolliere 91 Prozent aller Werbe-Server, auf denen Internetseiten-Betreiber Werbeflächen anbieten, mehr als 85 Prozent der Werbe-Netzwerke, die der Verteilung der Anzeigen dienen, sowie mehr als die Hälfte des Marktes für Werbeanzeigen-Börsen.
Genannte Marktanteile laut Google bei 30 Prozent
Google zufolge liegen die genannten Marktanteile jeweils bei 30 Prozent oder weniger, wenn man die Werbung in Sozialen Netzwerken, bei Streaming-Diensten oder in Smartphone-Apps hinzurechne. Die Fokussierung des US-Justizministeriums auf Webseiten-Anzeigen vernachlässige den harten Konkurrenzkampf in den anderen genannten Bereichen. Der Konzern wies außerdem darauf hin, dass er nicht verpflichtet sei, technologische Vorsprünge mit Rivalen zu teilen. Außerdem seien seine Produkte mit denen der Konkurrenz kompatibel. Die Programme für Online-Werbung steuerten im vergangenen Jahr mehr als drei Viertel zu den rund 307 Milliarden Dollar schweren gesamten Werbeeinnahmen des Konzerns bei.
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