Nächster Preishammer: Arznei-Rückstände machen Abwasser um 20 Prozent teurer
Kopfschmerztabletten, Rheumasalben und Co. erleichtern uns allen den Alltag. Bei anderen sorgen die Medikamente aber oft für Kopfzerbrechen. Denn Spuren der Wirkstoffe gelangen in den Wasserkreislauf. Um sie herauszufiltern, ist aufwendige Technik nötig. Wer soll das bezahlen?
Der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft fordert, dass künftig die Hersteller der Medikamente dafür zur Kasse gebeten werden. Ansonsten drohen den privaten Haushalten hohe Aufschläge bei den Abwassergebühren. So oder so – am Ende werden die Nutzer die Rechnung bezahlen. Sei es bei den Gebühren, oder bei höheren Preisen in den Apotheken.
Alleine Reste des oft verwendeten Schmerzmittels Diclofenac im Abwasser verursachen über die Jahre Umweltreinigungskosten in Milliardenhöhe. Das geht aus einer aktuellen Studie im Auftrag des BDEW hervor, berichtet „RND“. Das Problem: Die Überalterung der Gesellschaft und ein steigender Pro-Kopf-Bedarf könnten zu einem Anstieg des Gesamtverbrauchs an Medikamenten um bis zu 70 Prozent bis zum Jahr 2045 führen.
20 Prozent teurer
Eine Studie rechnet mit jährlichen Zusatzkosten von 1,2 Milliarden Euro bundesweit. Würde das alles nach den derzeit geltenden gesetzlichen Bestimmungen auf die Abwassergebühren umgelegt, könnten nach einer Hochrechnung des BDEW auf die privaten Haushalte Aufschläge von bis zu 20 Prozent zukommen.
Kommentare