Das bayerische Stahlunternehmen, Rohrwerk Maxhütte steht endgültig vor dem Aus. Nach wiederholten Insolvenzen hat Insolvenzverwalter Jochen Zaremba nun die Schließung bestätigt. Für rund 300 Beschäftigte bedeutet das, das sofortige Ende ihres Arbeitsplatzes.

300 Mitarbeiter von heute auf morgen ohne Job

Die Belegschaft wurde freigestellt, wie Zaremba mitteilte. Nun stehen Gespräche mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan an, anschließend folgen die Kündigungen. IG-Metall-Bezirksleiter Horst Ott reagierte mit scharfen Worten: „Diese Schließung ist ein Skandal“, sagte er. Die Angestellten hätten in den vergangenen Jahren viel Opferbereitschaft gezeigt: auf Lohn verzichtet, Mehrarbeit geleistet und trotz der ungewissen Lage nicht gekündigt. Ott betonte, dass nicht die Mitarbeiter, sondern das Management die Verantwortung für das Scheitern trage.

IG Metall fordert politische Hilfe

Ott machte klar, dass die Gewerkschaft schnelle Unterstützung erwarte: „Wir erwarten eine sofortige Unterstützung der Menschen durch die Politik und alle Verantwortlichen inklusive des Insolvenzverwalters“, so der Gewerkschafter. Sollte es doch noch eine Möglichkeit geben, den Betrieb zu erhalten, werde die IG Metall diesen Weg mittragen.

Schon 2002 und 2022 rutschte das Unternehmen in die Insolvenz

Es ist nicht das erste Mal, dass das Rohrwerk in finanzielle Schieflage gerät. Schon 2002 war das Hauptwerk nach einem langen Insolvenzverfahren geschlossen worden. Das Rohrwerk war damals ausgegliedert, saniert und weitergeführt worden. 2022 hatte der Betrieb dann erneut Insolvenz anmelden müssen. Das die Sanierung scheiterte und nun kein Nachfolger gefunden werden konnte, lag laut Insolvenzverwalter vor allem darin, dass die Produktionsanlagen nicht der insolventen Gesellschaft gehörten und die Preisvorstellungen des Eigentümers nicht mit denen potenzieller Käufer übereinstimmten.

150 Jahre Traditionsgeschichte

Die Maxhütte galt über eineinhalb Jahrhunderte als eines der bekanntesten Stahlwerke in Deutschland und beschäftigte einst Tausende Menschen. Der Freistaat Bayern hatte rund 250 Millionen Euro investiert, um den Traditionsbetrieb zu retten – ohne Erfolg. Zeitweise war der Staat sogar Miteigentümer.

Insgesamt ist die Schließung der Maxhütte ein Symbolbild für die deutsche Stahlindustrie: Teure Energie, eine geringe Auftragsauslastung und die hohen Kosten, die den Unternehmen durch die grüne Transformation entstehen, sorgen für ein negatives Umfeld.