Neue Studie: Mehrheit vertraut nicht mehr auf staatliche Pension
Ein Großteil der Österreicher geht davon aus, künftig auch im Ruhestand arbeiten zu müssen. Auch das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem sinkt.
Eine aktuelle Studie, die im Auftrag der Erste Bank, der Sparkassen und der Wiener Städtischen Versicherung erstellt wurde, zeigt ein alarmierendes Bild der Altersvorsorge in Österreich. Sechs von zehn Österreichern gehen davon aus, dass sie auch im Ruhestand arbeiten müssen, um ihren Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Die Ergebnisse der „Vorsorgestudie 2025“ legen nicht nur die Unsicherheit der Bevölkerung offen, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem.
Pessimistischer Blick auf staatliche Pensionen
Die Mehrheit der Österreicher blickt pessimistisch auf ihre finanzielle Absicherung im Alter. Lediglich ein Viertel der Befragten vertraut darauf, dass die staatliche Pension ausreichend sein wird. Im Gegensatz dazu glaubt die Mehrheit, dass zusätzliche Einkünfte aus Arbeit oder privater Vorsorge unverzichtbar sein werden. Diese wachsende Abhängigkeit von privater Absicherung zeigt sich deutlich: 86 % der Teilnehmer betonten die Bedeutung privater Vorsorgemodelle für ihre finanzielle Zukunft.
„Die Unsicherheit über die finanzielle Sicherheit im Alter ist größer denn je“, so ein Sprecher der Wiener Städtischen Versicherung. Dieses Misstrauen spiegelt sich in der hohen Unzufriedenheit mit dem Pensionssystem wider: 64 % der Befragten fordern eine deutliche Erhöhung der Mindestpension.
Mehrheit erwartet eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität
Die wirtschaftliche Situation vieler Österreicher wirkt sich direkt auf ihre Einschätzung der Zukunft aus. Laut der Studie erwarten 57 % eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität und finanziellen Lage in den kommenden Monaten. Nur 9 % glauben an eine Verbesserung. Diese düstere Perspektive erklärt, warum viele Österreicher nicht nur an ihrer gegenwärtigen, sondern auch an ihrer zukünftigen Absicherung zweifeln.
Die Ergebnisse der Studie machen klar, dass das bestehende Pensionssystem den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft nicht mehr gerecht wird. Experten fordern tiefgreifende Reformen, um den Anforderungen der Zukunft zu begegnen und das Vertrauen in das System wiederherzustellen.
„Es braucht mutige politische Entscheidungen und innovative Lösungen, um die finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten“, heißt es von Seiten der Studienautoren. Gleichzeitig zeigt sich, dass private Vorsorge zunehmend zur unverzichtbaren Säule der Altersabsicherung wird – ein Umstand, der jedoch für viele Menschen finanziell nur schwer zu stemmen ist.
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Kommentare
Die Abfertigung sollte eigentlich nicht als Pensionsauffettung betrachtet werden, weil sie bloß infolge eines Verzichts der Arbeitnehmer auf Gehaltserhöhungen zustande gekommen ist.
Da haben einfach ein paar Minister beschlossen, sie wollen das “zarte Pflänzchen der Konjunktur” nicht durch Gehaltserhöhungen gefährden, sondern mal Geld auf ein Konto legen und erst bei Pensionierung der Arbeitskraft auszahlen. Bei der Abfertigung “Alt” wäre das Geld bei Selbstkündigung nicht ausbezahlt worden, so sollte die Personalfluktuation hintangehalten werden.
Das ‘Umlagesystem’ der staatlichen Pflichtversicherung entstand irgendwann in den 1960er-Jahren, als die Pensionsversicherung Gewinne abwarf, die von den Politikdarstellern gleich zur Budgetsanierung verwendet wurden. Es ist ein Betrug am Versicherten.
In den 1980er-Jahren wurden dann die Studenten betrogen: die Studienjahre wurden nachkaufpflichtig.
Die ‘Anpassung’ des Pensionseintrittsalters der Frauen war dann der nächste Betrug (Hundstorfer war Sozialminister).
Jede ‘private’ Pensionsvorsorge auf Versicherungsbasis ist ebenfalls Betrug, da die Versicherungen das Geld zwar brauchbar anlegen, aber die Auszahlungen durch immer höher werdende ‘Verwaltungsspesen’ gedrückt werden.
Für die immer größer werdende Masse der Bürger ist eine private Zukunftsabsicherung gar nicht mehr möglich, denn ihre, wenn überhaupt mögliche monatliche Sparmöglichleit erlaubt so eine nur in ( bescheidenen ) Geldwerten, die der unbarmherzigen Inflation ausgesetzt sind, Sparbücherwerte erfahren leider keine automatische Inflationsanpassung, es bleibt beim Nominalwert, noch dazu, mit praktisch keinen Zinsen. Man braucht sich nur zu überlegen, welchen Wert z.B. heute eingezahlte, 10000 Euro, sagen wir in 35 Jahren ( Pensionsantitt ) noch haben wird… eine Leberkässemmel… Mit der neuen Abfertigung, die anders als die alte, als Ausgangs-Basis eben nicht mehr das letzte Einkommen heranzieht, verhält es sich ähnlich. Meine Abfertigung, die derzeit noch gesperrt ist, weil ich auch nach einem möglichen Pensionsantritt noch aktiv bin, schrumpft, weil die Spesen höher sind als die Zinsen jedes Jahr kontinuierlich. Kein Problem ist es für jene Personen, die in sich selbst wertanpassenden Anlageobjekte, wie Gründe , Zinshäuser, auch eventuell Aktien, Gold in größerer Menge etc. investieren kann…..PS : die Mehrzahl kann dies heute schon nicht, geschweige, bei dieser Entwicklung, in den nächsten Jahrzehnten.
Mit der Privaten Zusatzpension ist das auch so eine Sache! Ich bin mittlerweile schon 5 Jahre in Pension und die wurde bei mir bis jetzt noch nie erhöht! Die legen die Gelder in Aktien, Fonds etc. an und wenn die Wirtschaft nicht floriert gibt’s eben keine Erhöhung oder wenn sie komplett krachen geht ist die Pension und das einbezahlte Geld futsch!
Hauptsache die politgarde hat sich ihre Taschen auf unsere kosten vollgestopft und noch ein paar Kleingärten dazu usw.
Die Richtung geht zur einer Volkspension wer mehr haben möchte sollte eine zweite Säule aufbauen aber mit einer 30 Wochenstunde wird das nichts .Als wir jung waren haben wir auch es genossen Disco oder Kino aber nicht sieben Tage in der Woche ,das ist was heute die Jugend ins Verderben schickt ,nämlich weit überzogene Konten man muß ja überall dabei sein und ständig zur Verfügung stehen. 2-3 mal in der Woche sollte reichen den das Geld wächst nicht auf den Bäumen.
Mindestpension gibt es in Österreich nicht. wer nichts einzahlt bekommt keine Pension. Das wäre dann die Mindestsicherung.
die övp hat und verarscht alle…
wo leben wir eigentlich
Kein Wunder. Das Umlagesystem ist nichts anderes als ein Pyramidenspiel, bei dem den letzten die Hunde beißen. Das ganze hätte schon längst alleine der Demographie wegen auf ein Kapitalmarktbasiertes System wie in anderen Ländern umgestellt gehört. Wenn man zum Beispiel die gleiche Summe, die man zeit seiner Erwerbstätigkeit in das Pensionssystem einzeahlt, in den MSCI World investiert hätte, dann stünde man am Ende mit zig mal mehr da, als was einem der Staat zahlt.
Aber, in einem Land in dem ein sehr großer Bevölkerungsanteil staatsgläubig ist und sich alleine schon beim Erwähnen des Wortes “Kapitalismus” bekreuzigt, wird das wohl reine Fantasie bleiben.
Sehr gut erklärt!! Doch in dem ständigen Mantra liegt ja die Hoffnung ganz woanders. In der Wurschtigkeit der zukünftigen Generationen, dass es eh egal ist, wann sie in Pension gehen können und wieviel sie bekommen, wel sie ohnehin nichts mehr erwarten.
Völliger Blödsinn. Sie haben einfach den Generationenvertrag nicht im mindesten verstanden erklären aber gerne ihren Aktiendeal. Pech, wenn sie krank, invalid, arbeitslos usw. werden, dann funktioniert ihr Deal nicht im geringsten.
Trösten sie sich. Gegen sie ist der Redakteur ein echter Anfänger. Wir haben in Österreich eine gesetzliche und KEINE staatliche Pensionsversicherung
Echt? Ich kann also als Angestellter meinen von mir nicht unterschrieben Vertrag mit der staatlichen SV kündigen, und stattdessen die Beiträge woanders (private Versicherungsanstalt?) einzahlen? Das wusste ich bisher nicht.
Übrigens, kann der Generationenvertrag nur so lange funktionen, solange genügend Generationen nach kommen. Die Anzahl der Erwerbstätigen pro Pensionist geht seit Jahrzehenten kontinuierlich zurück, und es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis die Pensionen von den Jungen nicht mehr zu stemmen sein wird.
Blödsinn. Das ist auch nur ein Glücksspiel. Märkte sind oft schon kolabiert und andere Unwegbarkeiten gar nicht eingeschlossen. Darüber hinaus könnte man zwar mit jungen Jahren anfangen und genug ansparen, doch hilft das älteren nicht mehr. Die stehen dann praktisch mit leeren Händen da, obwohl sie ewig einzahlten…
Das System an sich wäre auch sicher und vor allem auch Inflationsstabil und gegen Börsencrashs sicher. Demographie spielt zwar prinzipiell mit, allerdings ist das Hauptproblem, dass es stark ausgehölt und mißbraucht wird. Nicht zuletzt von “Migranten” Die wandern ja nicht nur ins normale “Sozialsystem” ein… Und Langzeitstudenten und und… alles was dieses System immer mehr destabilisiert.