Neuer Ferienkalender: Vorarlberg verschiebt die Semesterferien
Für Vorarlberger Familien, Schulen und Tourismusbetriebe bringt das Schuljahr 2026/27 eine Anpassung im Ferienkalender. Die Semesterferien werden um eine Woche nach hinten verlegt. Statt wie üblich Anfang Februar finden sie nun von 15. bis 20. Februar 2027 statt.
Grundlage dafür ist eine entsprechende Verordnung des Bildungsministeriums, die auf eine terminliche Überschneidung mit der Faschingswoche reagiert.
Flexibilität bei Kollision mit dem Fasching
Grundsätzlich sieht das Schulzeitgesetz für Vorarlberg die zweite Februarwoche als Zeitraum für die Semesterferien vor. Kommt es jedoch zu einer Überschneidung mit dem Fasching, eröffnet die Rechtslage Spielraum für eine Verschiebung. Diese Möglichkeit ist keine Neuerfindung, sondern seit Jahrzehnten Teil einer abgestimmten Regelung zwischen Land, Schulen, Elternvertretungen und der Tourismuswirtschaft.
Gemeinsamer Antrag, breiter Konsens
Der Entscheidung gingen übereinstimmende Anträge der Vorarlberger Landesregierung, der Bildungsdirektion sowie von Vorarlberg Tourismus voraus. Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) sieht darin einen ausgewogenen Kompromiss. Die Verschiebung trage den Bedürfnissen von Familien, dem Schulbetrieb und den Tourismusunternehmen gleichermaßen Rechnung. Ziel sei es, den Gästeandrang in der Faschingswoche zu entzerren und organisatorische Überlastungen zu vermeiden.
Sonderregelungen in Tourismusregionen
Nicht überall im Land gelten jedoch die klassischen Semesterferien. In stark
tourismusgeprägten Regionen wie dem Kleinwalsertal und in Lech findet im Februar regulärer Unterricht statt. Diese Ausnahme besteht seit vielen Jahren und ist eng mit den Anforderungen der Wintersaison verknüpft.
Elmar Grabher, Direktor des Schulzentrums Kleinwalsertal, erklärt den Hintergrund im Gespräch mit dem ORF: Viele Eltern arbeiten während der Hochsaison im Tourismus und sind darauf angewiesen, dass der Schulbetrieb aufrechterhalten bleibt. Für die Kinder bedeutet das eine andere Ferienlogik.
Zwei Wochen frei im Mai statt im Winter
Als Ausgleich haben die Schülerinnen und Schüler im Kleinwalsertal und in Lech im Mai zwei zusammenhängende Wochen schulfrei. Dieses Modell ist dort fest etabliert. Für die Kinder sei es völlig normal, erzählt Grabher – viele wüssten gar nicht, dass Gleichaltrige in anderen Regionen im Februar Semesterferien haben.
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