Neuer Rekordpreis: Butter ist so teuer wie noch nie
Noch nie zuvor mussten Verbraucher in Deutschland so tief in die Tasche greifen, um Butter zu kaufen. Seit dieser Woche beträgt der Preis für ein 250-Gramm-Päckchen deutscher Markenbutter der Eigenmarken 2,39 Euro. Der bisherige Rekordpreis von vor zwei Jahren wurde somit eingestellt. Auch in Österreich zeichnet sich eine ähnliche Preiserhöhung ab.
Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Butterpreise im August 2024 um 41 % höher als noch im Jahr 2020. “Das ist der höchste Preis, den es in Deutschland jemals gegeben hat”, betonte Kerstin Keunecke, Bereichsleiterin Milchwirtschaft der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn. Auch in Österreich deutet sich eine ähnliche Preisspirale an.
Mit einem Plus von zehn Cent gegenüber dem Sommer 2022 hat sich der Preis für Butter erneut nach oben bewegt. Auch die Kosten für Markenprodukte übersteigen inzwischen die damaligen Höchststände, wie aus Daten des Preisvergleichsportals “Smhaggle” hervorgeht.
Abhängigkeit vom deutschen Markt belastet Österreich
In Österreich zeigt sich eine starke Abhängigkeit vom internationalen Markt. Spar erklärte auf Anfrage der APA, dass die Eigenversorgung des Landes lediglich bei etwa 75 % liege, wodurch Österreich auf Importe angewiesen sei. “Die große internationale Nachfrage nach Milchfett beeinflusst den Preis in Österreich”, erklärte ein Sprecher. Besonders knappes Milchfett und die steigenden Bauernmilchpreise sind die Hauptfaktoren hinter dieser Entwicklung. Schwierigkeiten bei der Beschaffung ausreichender Buttermengen von den Lieferanten gibt es hingegen keine.
Auch Rewe Österreich (Adeg, Billa, Penny) meldete auf APA-Anfrage, dass die Verfügbarkeit von Butter derzeit “herausfordernd” sei. In Bezug auf die Preissteigerungen heißt es: “Wir führen dutzende Butterprodukte und beobachten die Marktentwicklung genau.” Die erhöhte Nachfrage habe einen erheblichen Einfluss auf das verfügbare Angebot und könne “stellenweise zu Engpässen im Sortiment führen”.
Preise könnten weiter steigen
Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), rechnet mit weiteren Preisanstiegen in der nahen Zukunft. Die Entwicklung der Milchmengen, deren Inhaltsstoffe sowie die Nachfrage in den kommenden Monaten seien entscheidend dafür, wann die Preise in Deutschland wieder sinken könnten. Bereits 2022 hatte die Butterpreisentwicklung durch den Ukrainekrieg und die Energiekrise massiv an Fahrt aufgenommen.
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