In der Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud begann am Donnerstag ein neues Kapitel Kärntner Energiegeschichte. Wo einst das 1903 errichtete Hammer-Kraftwerk für die Stromversorgung der Papierfabrik Frantschach sorgte, entstehen nun moderne Turbinen, Leitungen und Stauelemente, die künftig saubere Energie für rund 2.100 Haushalte liefern sollen. Mit einem feierlichen Spatenstich startete die Kelag Energie AG offiziell den Bau eines Projekts, das Historie, Technik und Umweltbewusstsein vereint.

Tradition trifft Technologie

Das neue Kraftwerk wird unmittelbar neben dem denkmalgeschützten Hochofen errichtet – ein Ort, der noch immer von der industriellen Pionierzeit des Lavanttals zeugt. Die Kelag investiert 12,5 Millionen Euro in das Vorhaben, das innerhalb von 18 Monaten Bauzeit abgeschlossen werden soll. Ab dem Frühjahr 2027 soll die Anlage dann in Betrieb gehen und jährlich 7,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugen – fast das Achtfache der Leistung des alten Werks.

„Wir bauen hier nicht einfach ein neues Kraftwerk“, betonte Kelag-Vorstand Reinhard Draxler beim Spatenstich, „sondern schaffen ein Projekt, das Energiegewinnung und Umweltschutz in Einklang bringt.“

Ein zentraler Bestandteil der Bauarbeiten ist der Rückbau der alten Wehranlage, die bisher den Flusslauf unterbrach. Durch den Wegfall der Barriere wird die Durchgängigkeit der Lavant wiederhergestellt.

Sicherheit für Mensch und Natur

Neben der Energieproduktion spielt auch der Hochwasserschutz eine tragende Rolle. Der Abbau der alten Anlage verbessert den Abfluss des Flusses erheblich, besonders bei starkem Regen. „Das neue Kraftwerk bedeutet nicht nur saubere Energie, sondern auch mehr Sicherheit für unsere Bürger“, erklärte Bürgermeister Günther Vallant.

Der neue Standort soll die Wasserführung des Kraftwerks Twimberg übernehmen. Eine Druckrohrleitung leitet das Wasser künftig direkt in das neue Krafthaus Hammer. Damit wird die Energieausbeute maximiert, während gleichzeitig die Eingriffe in die Landschaft minimiert werden.