NVIDIA-Aktie gerät unter Druck: Kartellvorwürfe sorgen für Abverkauf
Ein Paukenschlag aus Peking erschüttert den weltweit wertvollsten KI-Chipbauer: Gegen NVIDIA stehen in China Vorwürfe wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht im Raum. Es besteht die Sorge, dass der Konzern in seinem wichtigsten Auslandsmarkt mit Auflagen, Bußgeldern und Eingriffen ins Geschäftsmodell rechnen muss.
Zum Wochenauftakt geriet die NVIDIA-Aktie spürbar unter Druck. Der Abverkauf wurde von Investoren jedoch schnell abgefangen. Am Ende des Handelstags stand indes nur ein Mini-Minus von 0,04 % auf 177,75 US-Dollar. Parallel kursierten in Europa zeitweise Kurse um 149,04 EUR (-0,94 %).
Was Chinas Aufsicht beanstandet
Die chinesische Marktaufsicht (SAMR) teilte mit, eine vorläufige Untersuchung habe einen Verstoß gegen das Antimonopolgesetz ergeben.
Im Fokus steht dabei auch die Mellanox-Übernahme (2020): Bereits zuvor war NVIDIA aus chinesischer Sicht vorgeworfen worden, gegen im Fusionsbeschluss auferlegte Verpflichtungen verstoßen zu haben. Laut Darstellung der SAMR umfasst das Paket Auflagen, die Machtmissbrauch vorbeugen sollen – Produktbündelungen untersagen, Belieferung zu fairen, angemessenen und nicht diskriminierenden Konditionen verlangen, sowie Interoperabilität mit Fremd-Hardware sichern.Die Behörde nennt heute keine konkrete Klausel, die NVIDIA verletzt haben soll; die Vorprüfung sei jedoch negativ ausgefallen, die vertiefte Untersuchung laufe weiter.
Mögliche Konsequenzen: Bußgelder, Auflagen, Vertriebsumbau
Wie Reuters berichtet, könnten NVIDIA nach chinesischem Kartellrecht Geldbußen zwischen einem und zehn Prozent des Vorjahresumsatzes drohen. Laut jüngstem Geschäftsbericht erwirtschaftete der Konzern in China 17 Mrd. US-Dollar – rund 13 % des Gesamtumsatzes. Neben finanziellen Strafen stehen Verhaltensauflagen im Raum, die Bündelungen, Lieferprioritäten und Preisgestaltung betreffen könnten.
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