Österreich bleibt bei Innovation weltspitze – doch es fehlt an Risikokapital
Österreich zählt weiterhin zu den innovativsten Ländern der Welt. Im Global Innovation Index 2025 belegt es Platz 19 von 139 Staaten – eine Top-Platzierung trotz kleiner Delle. Die Österreicher sind stark bei Forschung, Patenten und Infrastruktur – doch gute Ideen drohen im Keim erstickt zu werden, weil das Risikokapital fehlt.
Gute Nachrichten für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Österreich: Im frisch veröffentlichten Global Innovation Index 2025 belegt die Republik Rang 19 von 139 Volkswirtschaften. Damit gehört Österreich weiterhin zur Spitzengruppe der Top-25-Innovationsländer weltweit, die von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), INSEAD und der Cornell University jährlich ermittelt wird.
Österreichs Stärken: Forschung, Patente, Infrastruktur
Besonders stark sind die Österreicher dort, wo es wirklich zählt: Forschung & Entwicklung, Patente und grundlegende Infrastruktur. In allen drei Bereichen liegt die Republik deutlich über dem europäischen Durchschnitt – ein klares Signal für die Qualität der heimischen Wissenschaft und die Innovationskraft der Unternehmen.
Damit setzt Österreich Maßstäbe: Die Zahl der Patente und Erfindungen ist konstant hoch, Forschungseinrichtungen genießen international Anerkennung, und die Infrastruktur schafft die Basis für weiteres Wachstum.
Rückgang beim Risikokapital – die große Schwäche
Doch es gibt auch Schattenseiten: Österreich verliert an Boden bei der Verfügbarkeit von Venture Capital. Laut Studie sanken Risikokapital-Deals um -25,8 Prozent zwischen 2023 und 2024. Damit bestätigt sich ein Problem, das Start-ups schon lange beklagen: zu wenig Investorengeld im Vergleich zu anderen Innovationsstandorten.
Patentamts-Präsident Stefan Harasek warnt: „Der Global Innovation Index bestätigt Österreichs starke Position als Innovationsstandort. Aber er zeigt auch klar auf, wo wir ansetzen müssen – bei der Verfügbarkeit von Kapital für junge und innovative Unternehmen.“
Stabile Top-20-Platzierung seit 2020
Auch wenn Österreich im Ranking im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückfiel – von Rang 17 auf 19 – zeigt sich im Mehrjahresvergleich eine bemerkenswerte Stabilität. Seit 2020 bewegt sich die Republik konstant zwischen den Plätzen 17 und 19.
Regierung setzt auf Schlüsseltechnologien
Die Politik hat das Problem erkannt: Mit dem Programm IP Finance soll es künftig möglich werden, Patente und geistige Eigentumsrechte als Vermögenswerte in die Bilanz aufzunehmen. Damit will die Bundesregierung die Kapitalbeschaffung für innovative Unternehmen erleichtern.
Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ) sieht darin eine Chance: „Der Global Innovation Index bestätigt: Österreich ist stark in Forschung, Entwicklung und Infrastrukturen. Jetzt geht es darum, mit diesen Stärken noch mehr Innovationsleistungen zu erzielen und gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern.“ Er kündigt eine Industriestrategie an, die eine „Schlüsseltechnologie-Offensive“ vorsieht.
Das Patentamt als Innovationsmotor
Mit 10.204 Innovationen allein im Jahr 2024 und einem Expertenteam von 245 Fachleuten ist das Österreichische Patentamt ein zentraler Partner für Start-ups und Unternehmen. Neben klassischen Schutzrechten bietet es auch Förderprogramme wie den Patent.Scheck oder die IP Academy für Aus- und Weiterbildung.
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