Perfide Masche: Betrug über FinanzOnline häuft sich
Die Betrugswelle rund um gefälschte FinanzOnline-Nachrichten reißt nicht ab. In Kärnten ist nun erneut eine Frau Opfer einer professionell inszenierten Täuschung geworden. Die Täter nutzten dabei gezielt das Vertrauen in staatliche Stellen – und kombinierten digitale Tricks mit psychologischem Druck.
Ausgangspunkt des aktuellen Falls war eine Textnachricht, die scheinbar vom
Bundesministerium für Finanzen stammte. Darin wurde die 50-jährige Frau aus dem Bezirk Klagenfurt-Land aufgefordert, ihr FinanzOnline-Konto dringend zu aktualisieren. Der enthaltene Link führte auf eine täuschend echt gestaltete Internetseite, die dem offiziellen FinanzOnline-Auftritt nachempfunden war.
In der Annahme, einer behördlichen Aufforderung nachzukommen, gab die Frau dort persönliche Daten sowie ihre Bankinformationen ein – ohne zu ahnen, dass sie sich bereits mitten in einem Betrugsszenario befand.
Anruf verstärkt den Druck
Kurz darauf folgte der nächste Schritt der Täter. Eine unbekannte Frau meldete sich telefonisch und gab sich als Mitarbeiterin der Hausbank aus. Sie erklärte, es seien mehrere unrechtmäßige Abbuchungen vom Konto der Geschädigten festgestellt worden. Um den Schaden zu begrenzen, müsse sofort gehandelt werden.
Die Betrügerin lotste ihr Opfer daraufhin durch das Onlinebanking. In dem Glauben, die angeblichen Abbuchungen rückgängig zu machen, autorisierte die Frau mehrere Transaktionen. Erst nachdem der Kontakt abrupt abbrach, wurde klar, dass sie hereingelegt worden war.
Mehrere tausend Euro verschwunden
Nach Rücksprache mit der Bank bestätigte sich der Verdacht. Zwei nicht autorisierte Abbuchungen im Wert von mehreren tausend Euro waren bereits durchgeführt worden. Eine weitere Transaktion konnte im letzten Moment gestoppt werden. Der finanzielle Schaden bleibt dennoch erheblich.
Kein Einzelfall: Schäden in Millionenhöhe
Der aktuelle Vorfall steht exemplarisch für eine Serie ähnlicher Delikte. Erst vor wenigen Wochen sorgte ein besonders gravierender Fall in Oberösterreich für Aufsehen: Ein Opfer verlor im November mehr als eine halbe Million Euro durch eine vergleichbare FinanzOnline-Betrugsmasche.
Sicherheitsbehörden beobachten seit Monaten eine deutliche Zunahme dieser Fälle – mit teils enormen Schadenssummen.
BMF warnt vor „Smishing“-Welle
Das Bundesministerium für Finanzen warnt ausdrücklich vor gefälschten SMS- und WhatsApp-Nachrichten, die im Namen der Finanzverwaltung verschickt werden. In den Nachrichten wird häufig behauptet, die FinanzOnline-ID laufe ab oder müsse aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Ziel ist es, Empfänger auf manipulierte Webseiten zu locken und sensible Daten abzugreifen.
Die Behörden sprechen in diesem Zusammenhang von einer neuen Welle des sogenannten „Smishing“ – einer Kombination aus SMS und Phishing. Die Betrugsversuche erfolgen längst nicht mehr nur per Textnachricht, sondern auch über E-Mails, Messenger-Dienste, Telefonanrufe und soziale Netzwerke.
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