Mit der Insolvenz der Malzner Erdbau GmbH aus dem Bezirk Steyr-Land trifft die Krise nun einen weiteren regional verankerten Betrieb. Knapp 90 Arbeitsplätze sind betroffen.

Insolvenz in Schiedlberg: Schulden übersteigen Vermögen deutlich

Über das Unternehmen mit Sitz in Schiedlberg wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 2,71 Mio. Euro. Dem steht ein Vermögen von lediglich etwa 1,06 Mio. Euro gegenüber. Die wirtschaftliche Schieflage ist damit offensichtlich. Für die 86 Beschäftigten beginnt eine Phase großer Unsicherheit.

Politik fordert rasche Unterstützung für Beschäftigte

Aus der Politik kommen Forderungen nach schneller Hilfe für die Betroffenen. Die SPÖ-Oberösterreich spricht sich für rasche Klarheit und umfassende Unterstützung der Mitarbeiter aus. SP-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu fordert transparente Informationen, eine enge Abstimmung mit dem Arbeitsmarktservice sowie den Sozialpartnern und eine finanzielle Absicherung der Beschäftigten.

Darüber hinaus bringt die SPÖ ein Sonderwohnbauprogramm des Landes ins Spiel. Ziel sei es, vorhandene Bundesmittel vollständig auszuschöpfen, zusätzliche Bauprojekte anzustoßen und damit zumindest einen Teil der Beschäftigung in der Bauwirtschaft zu stabilisieren.

Insolvenzwelle sorgt für Nervosität

Die Insolvenz reiht sich ein in eine Serie von Firmenzusammenbrüchen, die Oberösterreich seit Monaten prägt. Laut einer Hochrechnung des KSV müssen heuer insgesamt 849 Unternehmen im Bundesland Insolvenz anmelden. Das entspricht einem Anstieg von 20,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Umgerechnet bedeutet das mehr als drei Firmenpleiten pro Gerichtstag.

Die Unsicherheit beschränkt sich längst nicht mehr auf einzelne Branchen. Erst zu Wochenbeginn sorgte auch die Insolvenz des oberösterreichischen Tankstellenbetreibers Stiglechner für Schlagzeilen. In Salzburg betrifft die Pleite rund 15 Standorte. Stiglechner betrieb insgesamt etwa 140 Tankstellen, wobei rund die Hälfte davon rechtlich und wirtschaftlich eigenständige Partnerbetriebe waren, die das Unternehmen lediglich als Lieferanten nutzten.

Trotz der prominenten Insolvenz versucht die Branche zu beruhigen. Der Salzburger Tankstellenbetreiber Markus Leikermoser, zugleich Vertreter des Energiehandels in der Wirtschaftskammer, hält eine Insolvenzwelle im heimischen Mineralölhandel für unwahrscheinlich. Die Branche sei in Salzburg grundsätzlich „gesund“.