Pleitewelle am Immobilienmarkt: Darum geraten mehr Firmen in die Zahlungsunfähigkeit
Die Immobilienwirtschaft steht massiv unter Druck. Immer häufiger geraten namhafte Unternehmer in den Schlagzeilen wegen Insolvenzen. Hohe Baukosten, schlechte Kreditbedingungen und ein schwacher Markt setzen der Branche spürbar zu.
Immer mehr Immobilienfirmen rutschen in die Insolvenz – steigende Baukosten, schlechte Kreditbedingungen und wegbrechende Nachfrage verschärfen die Krise.IMAGO/Wolfilser
Ein Blick auf die Hintergründe der Pleitewelle zeigt ein Muster, das bereits bei der Signa-Pleite von René Benko sichtbar wurde: Bau- und Immobilienkonzerne sind oft in zahlreiche Einzelgesellschaften aufgespalten. „Das sei darauf zurückzuführen, dass es in Österreich kein Konzerninsolvenzrecht gebe“, erläutert Gebauer. Das bedeute, dass jede Gesellschaft einzeln behandelt wird – und erklärt, warum die Zahl der Insolvenzen in der Branche derzeit sprunghaft steigt.
Teure Finanzierung und eingebrochene Nachfrage
Neben dieser rechtlichen Besonderheit belasten vor allem die Finanzierungskosten und die schwache Nachfrage die Unternehmen. Viele große Projekte wurden mit hohen Fremdkapitalanteilen realisiert – die gestiegene Zinslast, hat diese Kalkulationen in den letzten Jahren ins Wanken gebracht.
Hinzu kommt die „Nachfragekrise“. „Auf der Nachfrageseite ist es natürlich auch zu einem Zusammenbruch gekommen, da ursächlich in erster Linie die sehr strengen Kreditlinien, Stichwort KIM-Verordnung, die ja bis erstes Halbjahr 2025 gegolten hat“, betont Gebauer. Diese Vorschriften zur Immobilienfinanzierung hatten den Zugang zu Krediten deutlich erschwert.
Ausblick: Weitere Insolvenzen in Sicht
Es ergibt sich also eine Belastung aus bedrückenden Kreditbedingungen, steigenden Baukosten und gleichzeitig wegbrechender Nachfrage. In Kombination mit der Vielzahl an Untergesellschaften erwartet der KSV-Experte, dass die Pleitewelle in der Immobilienwirtschaft noch nicht vorbei ist.
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