Porsche, BMW, Mercedes, Audi: Deutsche Auto-Gewinne brechen ein
Schlechte Nachrichten für deutsche Autobauer – und damit auch für Österreichs Zulieferer: Schwache BMW-Zahlen und Kursverluste bei Porsche und Mercedes könnten durch Trumps Wahlsieg verschärft werden. Nun drohen auch Strafzölle in China und den USA.
Besonders hart trifft es BMW. Dort sackte der Konzernüberschuss um fast 84 Prozent auf 476 Millionen Euro ab, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz des Münchener Herstellers sank um knapp 16 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro.
Rückgang um 91 Prozent bei Audi
Dramatisch sind die Zahlen auch bei Audi. Volkswagens Premium-Tochter verzeichnete im dritten Quartal einen massiven Gewinneinbruch, meldet das Handelsblatt. Der Rückgang beträgt 91 Prozent – als Betriebsgewinn werden jetzt noch 106 Millionen Euro ausgewiesen. Nach den Quartalszahlen von Volkswagen in der vergangenen Woche sendet die VW-Tochter eine weitere Hiobsbotschaft für den Konzern aus. Bei einem Umsatz von rund 41 Milliarden Euro hat Audi in neun Monaten gerade einmal eine Milliarde Euro Gewinn erzielt.
Der Vergleich mit der Sportwagenmarke Lamborghini, die ebenfalls zur Audi-Gruppe zählt, zeigt, wie schlecht es Audi geht. Lamborghini macht mit 2,4 Milliarden Euro nur knapp ein Zwanzigstel des Gesamtumsatzes von Audi aus, steuert aber mit fast 700 Millionen Euro mehr als ein Drittel des Gesamtgewinns der Gruppe bei. Als weitere Ergebnisstütze erweist sich die Nobelmarke Bentley mit einem operativen Gewinn von 300 Millionen Euro. Insgesamt kommt die Markengruppe so auf eine operative Rendite von 4,5 Prozent. Im vergangenen Jahr lag sie noch bei über neun Prozent. In Deutschland beschäftigt Audi rund 54.000 Menschen.
China will keine deutschen E-Autos
In den ersten neun Monaten verkaufte die Marke Audi 1,24 Millionen Autos und damit elf Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Vor allem in Amerika lief es wegen fehlender Teile bei den großen V6- und V8-Motoren deutlich schlechter. Aber auch in China verkauft Audi immer weniger Fahrzeuge. Besonders schwach sind die E-Auto-Zulassungen von Audi im größten Elektromarkt der Welt. Während die Elektrofahrzeug-Zulassungen auf Neunmonatssicht in China um über 20 Prozent gestiegen sind, gaben die E-Auto-Verkäufe von Audi im selben Zeitraum über 20 Prozent nach. Der Marktanteil liegt in diesem Segment nur noch bei 0,4 Prozent. Auch bei Verbrennern muss Audi einen Rückgang verkraften. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zulassungen um etwa ein Prozent gesunken. Bis auf das Werk im ungarischen Gyor verzeichnen alle Standorte zum Teil deutliche Produktionsrückgänge von mehr als elf Prozent.
Audi-Chef Gernot Döllner hofft nun auf den Erfolg neuer Elektro- und Verbrenner-Modelle. Er sagt: „Wir stellen Audi so auf, dass wir wieder Außergewöhnliches erreichen können.“
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