DAZN-Neukunden müssen sich auf eine saftige Preiserhöhung einstellen. Denn ab dem 1. Februar zahlen Neukunden 29,99 Euro statt der bisherigen 14,99 Euro. der günstigste Vertrag für ein Jahr kostet 274,99 statt 149,99 Euro. Dieser Anstieg gilt für neue Abonnenten und jene, “die ihre beendete Mitgliedschaft reaktivieren”.  Für bestehende Abonnenten gilt bis zum 31. Juli noch der aktuelle Preis. Das teilte DAZN am heutigen Dienstag mit. Allerdings sei noch nicht geklärt, wie es danach für Bestandskunden weitergeht.

Zuletzt investierte der Streaminganbieter massiv in die Rechte und hat beim Wettbieten um die Medien-Angebote der Deutschen Fußball-Liga und der UEFA die Konkurrenz ausgestochen. Seit Beginn der Saison zeigt DAZN die Spiele der Fußball-Bundesliga am Freitagabend und am Sonntagabend live. Darüber hinaus bietet der Sport-Streaminganbieter fast alle Spiele der Champions League im Angebot.

DAZN rechtfertigt Preisanstieg

DAZN begründet den enormen Preisanstieg wie folgt: “Damit wird die Sport-Plattform der Qualität und der Wertigkeit ihres seit Saisonbeginn stark erweiterten Angebots gerecht und positioniert sich mit einem angemessenen Preis im Marktgefüge.” Weitere Details wie die Abonnentenzahl nannte der Internetanbieter nicht. Unwahrscheinlich scheint aber, dass der derzeitige Kundenstamm und die bisherigen Preise ausreichen, um die Rechtekosten von mehreren 100 Millionen Euro im Jahr auszugleichen.

“Eine weitere Preiserhöhung war angesichts der Werthaltigkeit der Bundesliga- und Champions-League-Rechte und der Rechtekosten durchaus erwartbar”, sagte Christian Frodl der Deutschen Presse-Agentur. Der Experte im Sportrechtemarkt bei der Kanzlei Klinkert Rechtsanwälte fügte jedoch an: “Dieser Preissprung ist allerdings überraschend hoch ausgefallen.”

Zu Beginn kostete das Monatsabo bei DAZN lediglich 9.99 Euro. Zur neuen Spielzeit hatte der Internet-Sportsender den monatlichen Beitrag von 11,99 Euro auf 14,99 Euro erhöht. Zum Paket des Pay-Anbieters, der zuletzt auch große Erstliga-Pakete für den italienischen und spanischen Markt erworben hatte, gehören nach eigenen Angaben in Deutschland 8000 Live-Sport-Events pro Jahr.

“Es ist eine Neupositionierung des Produkts im Premiumsegment”, sagte der früher für die DFL und Sky tätige Rechte-Experte Frodl über die Preiserhöhung von DAZN: “Kernzielgruppe sind nun langfristig gebundene Bestandskunden. Die ursprünglich von DAZN angesprochenen jüngeren Kunden mit Wunsch nach einem flexiblen Abo und hoher Preissensivität dürften mit der neuen Preisstruktur hadern. Insofern ist es spannend zu sehen, wie sich dieser Schritt auf die Marktwahrnehmung von DAZN auswirkt.”

DAZN immer noch günstiger als Sky

Allerdings ist DAZN im Vergleich zu Sky auch nach der Preiserhöhung noch günstiger. Sky verlangt allein für die Samstagsspiele der 1. Liga und sämtliche Partien der 2. Liga nach dem Einstiegspreis (20,75 Euro) 32 Euro pro Monat. Wer DFB-Pokal, Premier League und Formel 1 schauen will, benötigt das Sport-Paket für 25 Euro (Neukunden 17,25 Euro).