Die Europäische Union plant Teuer-Schock bei E-Autos: Ab Januar 2024 sollen zehn Prozent Zoll auf E-Fahrzeuge erhoben werden, die aus Großbritannien importiert werden oder viele britische Komponenten enthalten. Das sehen die neuen Handelsregeln durch die Folgen des Brexits vor.

Eine weitere Regelung aus Brüssel sieht vor, dass ab 2024 mindestens 45 Prozent des Wertes eines Elektroautos aus Teilen der EU oder Großbritanniens stammen müssen. Das Ziel: Die EU soll unabhängiger von asiatischen Zulieferern werden. Doch Experten warnen: Die Zoll-Regelungen werden die Preise von E-Autos drastisch erhöhen.

Vor Monaten schon schlug der europäische Automobilverband ACEA Alarm:  Ein Zehn-Prozent-Zoll könnte zwischen 2024 und 2026 zu einem Anstieg von etwa 4,3 Milliarden Euro an Zusatzkosten führen.

Falsches Signal: Wirtschaftsministerium kritisiert EU-Pläne scharf

Auch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) lässt gegenüber dem eXXpress kein gutes Haar an den Zoll-Plänen der EU: “Die Vorgaben des TCA für ‘non-originating content’ bei Elektroautobatterien sind für die Industrie, besonders im Kontext mit den jüngsten und vergangenen Krisen, per 1.1.2024 schwer umsetzbar.” Diese künstliche Verteuerung der Elektroautoexporte führe dazu, dass die Nachfrage zu asiatischen Konkurrenzprodukten abwandere.

Besonders besorgt ist das BMAW darüber, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zollfrei zwischen Großbritannien und der EU zirkulieren können, während Elektrofahrzeuge mit Zollaufschlägen belegt würden. Dies – so das Ministerium – sende ein falsches Signal.

Verschiebung bis 2027 gefordert

Das BMAW spricht sich demnach für eine “einmalige und zeitlich begrenzte Verlängerung der aktuell geltenden Übergangsfristen für Ursprungsregeln für Batterien von Elektrofahrzeugen bis zum 1.1.2027“ aus.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat einen Brief an die Europäische Kommission geschickt und darin gebeten, die strengeren Zoll-Regelungen um drei Jahre zu verschieben.