Der Verkehrsclub ÖAMTC beziffert die Durchschnittspreise (Stand: 15. Dezember 2025) auf 1,518 Euro pro Liter Super und 1,537 Euro pro Liter Diesel. Im Vergleich zu 2024 sind das rund fünf Cent weniger bei Super und etwa sechs Cent weniger bei Diesel.

ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Dominik Graf ordnet die Zahlen so ein: „An sich ist das eine erfreuliche Entwicklung – allerdings war Diesel damit das vierte Jahr in Folge teurer als Benzin. Der frühere Preisvorteil scheint damit endgültig dahin zu sein.“

Diesel bleibt teuer – trotz weniger Dieselautos

Wie MeinBerzirk berichtete ist Diesel beim Fuhrpark zwar rückläufig, aber weiterhin stark: Laut ÖAMTC ist die Zahl der Diesel-Pkw in Österreich in den vergangenen sieben Jahren um rund 350.000 gesunken, vor allem durch den Trend zur Elektrifizierung inklusive Hybridfahrzeugen. Trotzdem werden laut ÖAMTC weiterhin knapp die Hälfte aller zugelassenen Pkw mit Diesel betrieben. Graf sagt: „Ein Umstieg auf andere Antriebe findet demnach zwar stetig, aber langsam statt.“

2025 im Jahresverlauf: rund 1,60 zu Beginn, später etwa 1,50

Zu Jahresbeginn lagen Diesel und Benzin bei rund 1,60 Euro pro Liter. Im weiteren Jahresverlauf bewegten sich die Preise im Schnitt bei etwa 1,50 Euro. Laut ÖAMTC gab es beim Diesel „noch einmal … einen spürbaren Anstieg“, zuletzt deuteten die Preise aber wieder auf Entspannung hin.

Rohöl günstiger – Spritpreise ziehen nur verzögert nach

Der ÖAMTC hebt erneut hervor, dass Rohöl- und Spritpreise nicht immer gleich reagieren. Dominik Graf beschreibt das so: „Speziell zum Jahresende hin ging die Schere weit auf – aber auch während des Jahres haben wir einmal mehr gesehen, dass günstigeres Rohöl, wenn überhaupt, nur sehr verzögert zu Preisreduktionen an den Zapfsäulen führte. Gestiegene Rohölkurse zeichneten sich dagegen fast zeitgleich auf der Tankrechnung ab.“

Auch die zeitliche Abfolge wird im ÖAMTC-Bericht konkret: Die Jahreshöchstpreise für Super und Diesel lagen Mitte Jänner nahe am Erdöl-Höchststand. Die günstigsten Spritpreise wurden dagegen erst rund einen Monat nach dem Rohöl-Tief Anfang Juni erreicht.

Der Staat kassiert mit: CO₂-Abgabe und Steuern über 50 Prozent

Ein wesentlicher Grund für die hohe Rechnung an der Zapfsäule ist laut ÖAMTC der Anteil von Steuern und Abgaben. Die nationale CO₂-Bepreisung lag 2025 bei 55 Euro pro Tonne. Inklusive Umsatzsteuer entfielen damit laut ÖAMTC rund 15 Cent je Liter Benzin und etwa 16,5 Cent je Liter Diesel auf diese Abgabe.

Zusammen mit Mineralölsteuer und weiterer Umsatzsteuer ergibt sich laut ÖAMTC: Steuern und Abgaben machten mehr als die Hälfte des Endpreises aus.

Wo es besonders weh tut: Tirol am teuersten, Steiermark am günstigsten

Dazu kommen regionale Unterschiede, die 2025 deutlich ausfielen. Laut ÖAMTC war Tanken im Jahresschnitt in Tirol am teuersten, gefolgt von Vorarlberg und Salzburg. Günstiger war es unter anderem in Wien, dem Burgenland, Nieder- und Oberösterreich sowie Kärnten. Die Steiermark wies im Jahresdurchschnitt die niedrigsten Preise auf. Zwischen dem teuersten und dem günstigsten Bundesland lagen laut ÖAMTC knapp zehn Cent pro Liter.

Auszug aus den Durchschnittspreisen (Euro/Liter):

-Tirol: Diesel 1,605 / Super 1,593

-Steiermark: Diesel 1,517 / Super 1,502

-Vorarlberg: Diesel 1,569 / Super 1,558

-Salzburg: Diesel 1,564 / Super 1,544