Österreich ist Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation ESA und beteiligt sich mit finanziellen Beiträgen an deren Programmen. Im Gegenzug erhalten heimische Firmen Aufträge aus der europäischen Raumfahrt. Doch die Bilanz fällt zunehmend ernüchternd aus: Die Zahl dieser Aufträge sinkt.
Dieter Grebner, Geschäftsführer von Peak Technology und Präsident der Vereinigung österreichischer Raumfahrtunternehmen AustroSpace, warnt im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich eindringlich vor den Folgen: „Wir können Aufträge nicht nach Österreich holen und es werden Unternehmen abwandern.“ Mit ihnen drohen auch hochqualifizierte Arbeitsplätze verloren zu gehen.

Investitionen bleiben hinter Potenzial zurück

Aktuell beteiligt sich Österreich mit rund 260 Millionen Euro an der ESA. Etwa die Hälfte dieser Summe fließt über sogenannte „Wahlprogramme“ wieder zurück in heimische Betriebe – also in jene Projekte, an denen sich Österreich freiwillig beteiligt. Die andere Hälfte geht in die Pflichtprogramme der Agentur.
Doch das reicht längst nicht aus, um Österreichs Position im europäischen Forschungsgefüge zu sichern. Immer mehr Aufträge landen in anderen Mitgliedsstaaten. Grebner bringt die Stimmung auf den Punkt: Ohne stärkere Investitionen verliere Österreich langfristig seine Rolle als Zulieferer für europäische Spitzenprojekte – und mit ihr den Zugang zu Zukunftstechnologien.

ESA-Chef: Innovation ist der Schlüssel aus der Krise

ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher erinnerte im Interview mit dem ORF Oberösterreich an die zentrale Bedeutung der Raumfahrt für Wirtschaft und Gesellschaft: Sie komme „in vielen unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz wie etwa beim Katastrophenschutz, Wetterprognosen, Landwirtschaft und der Verteidigung“.