Die Regierung will erst auf „neue“ Daten warten, bis sie den Stadort-Turbo zündet. „Bitte, hier sind sie, die neuen Daten“, kommentiert die Wiener Denkfabrik Agenda Austria und verweist auf den anhaltenden Abwärtstrend. „Österreichs Industrie befindet sich auf rasanter Talfahrt. Seit zwei Jahren läuft jedes Quartal schlechter als das vorangegangene.“

Der Thinktank hat berechnet: In Summe ist der inflationsbereinigte Wert aller produzierten Waren im verarbeitenden Gewerbe seit Ende 2022 um fast zwölf Prozent gesunken. (Die Kosten für eingekaufte Materialien und Dienstleistungen wurden abgezogen.) „Noch schlechtere Zahlen liefert die Statistik EU-weit nur für Irland.“

Agenda Austria/Eurostat

Europaweit stärkster Einbruch bei Industrieproduktion

Dass die heimische Industrieproduktion im freien Fall ist, ist schon längste bekannt. Sie verzeichnete im Dezember 2024 einen Rückgang von 9,5 Prozent (!) gegenüber dem Vorjahresmonat. Das ist – mit Abstand! – der stärkste Einbruch in der gesamten Europäischen Union. Dieser Abwärtstrend hält seit zwei Jahren an, wobei jedes Quartal schlechter ausfiel als das vorherige.

Eurostat/Screenshot

Zum Vergleich: Deutschlands Industrieproduktion sank im vergangenen Jahr um „nur“ 4 Prozent zurück. Aber: Andere kleine Länder schafften im Gegensatz zu Österreich zum Teil erstaunliche Steigerungen. So steigerte etwa Irland seine Industrieproduktion im Dezember um 10,1 Prozent. Aber auch Schweden schaffte ein Plus von 5,6 Prozent.

Bundeskanzler Christian Stocker im Gespräch mit Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP): Haben sie einen Plan oder hoffen sie, dass sich der Aufschwung von selbst einstellt, wie in guten alten Zeiten?APA/HELMUT FOHRINGER

Auch beim Bruttoinlandsprodukt gehören wir zu den Schlusslichtern

Die gesamte Wirtschaftsleistung Österreichs ist betroffen. Nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,0 % im Jahr 2023 schrumpfte die Wirtschaft 2024 erneut um 0,9 %. Damit zählt Österreich auch noch zu den Wachstums-Schlusslichtern in der EU. ​

Besonders alarmierend ist die Lage in der Industrie und im Baugewerbe. Die Herstellung von Waren schrumpfte 2024 um 4,5 Prozent, der Bausektor um 3,6 %.

Agenda Austria/Screenshot

Agenda: Unternehmen leiden unter Energiekosten und Bürokratie

Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge kommentiert: „Vor 20 Jahren hätten viele Unternehmer noch die Steuerbelastung als größtes Problem genannt. In den letzten 10 Jahren wäre es der Fachkräftemangel gewesen. Heute sind es Energiekosten und Bürokratiebelastung.“ Die neue Bundesregierung habe dem wenig entgegenzusetzen. Ob der von ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer versprochene „Standortturbo“ den Weg aus dem Regierungsprogramm herausfindet, stehe noch in den Sternen.

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Kommentare

  • Maria Englstorfer sagt:

    kein Wunder, bei einer Regierung, bei der die ÖVP für das zig Milliarden Defizit verantwortlich war, ein “Marxist” als Vizekanzler ist und einem Beiwagerl, das sich die Neutralität nach ihrem Belieben zurechtredet. Aber Milliarden gehen an fremde Migranten/Asylanten, denen ein quasi kostenfreies Dasein samt vollem Zugang zum Gesundheits-/Sozialsystem garantiert wird. Die eigene Bevölkerung muss nun die Rechnung bezahlen. Die Wahrheit ist zumutbar aber man soll sie möglichst nicht öffentlich aussprechen. Es ist das alles nicht mehr fassbar.

  • Alexander.d. allergrösste sagt:

    Wen verdanken wir dieses gigantische Defizit – der nach links abgerutschten ÖVP. Das kommt davon wenn man Laien die Republik anvertraut. Nehammer (kommt vom Bundesheer), Brunner (Tennischef von Vorarlberg), Kogler und Gewessler (Klima-Fanatiker), und nun: ÖVP-Wirtschaftsminister kommt aus der Migration aus OÖ, der Finanzminister aus der linken SPÖ-Parteischule. Der Austro-Kojak ist Rechtsanwalt und FPÖ-Hasser. Von dem strahlt keine Dynamik aus, keine Leuchtturm-Projekte, keine Ideen – nur Hilflosigkeit. Auch seine Einheitspartei mit ÖVP, SPÖ, NEOs und Grüne können nur hetzen gegen „räächts“ und lenken mit nichtsnutzigen Ablenkungsmanövern (Handy-Verbot) von den Problemen ab. Was sagte die ÖVP nach der Wahlniederlage – Wir haben das Volk verstanden und – keine Weiter wie bisher. Was kommt: ein weiteres „weiter wie bisher“ – also das „Beste aus vier Welten“ – das haben wir Österreicher das nicht verdient – und auch schon gar nicht gewählt.
    NEUWAHLEN – sofort.

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  • Beidlfraunz sagt:

    Ich hab gehört die deutschen und die Bergdeutschen(Österreicher) sind die dümmsten Europäer kann das wer bestätigen

    13
  • Max sagt:

    Wenn es einen Begriff für disr Regierung. gibt dann
    .Abwarten !!

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  • Berthold sagt:

    Eine Hauptursache ist die nach wie vor extreme Überteuerung / Inflation in Österreich. Auch in den letzten Tagen bemerkte ich beim täglichen Einkauf in einzelnen Produkten enorme Preissteigerungen um die 25%. Das Leben hat sich in Österreich in den letzten Jahren massiv verteuert in Form der exorbitant gestiegenen Energiekosten und Lebensmittelkosten. Die Vorgängerregierung ÖVP/Grüne hat dazu noch mit unglaublichen Förderungen einzelner Berufsgruppen, auch enormer Kindergeldförderung, den Vogel abgeschossen und ein Budget-Desaster verursacht, das seinesgleichen sucht. In solchen politisch provozierten Situationen läuft die Sozialpartnerschaft amok mit höchsten Lohnsteigerungen bzgl. Inflation plus Wertschöpfung. Exportorientierte Industrien können diese gestiegenen Kosten nicht mehr unterbringen – im Ausland werden die überteuerten österreichischen Waren nicht mehr gekauft – die Spirale nach unten setzt ein. Notwendig wäre auf jeden Fall ein Untersuchungsausschuss, wie ein so desaströses Budget erstellt werden konnte, wohin das Geld versickerte, vor allem an welche Gruppen, warum man die Energiekosten so angezogen hat und damit die hohe Inflation verursachte usw. Nun müssen alle das bezahlen, auch jene, die von der Geldverschwendung der letzten Regierung nichts hatten, aber unter der hohen Inflation eh schon leiden. Solange in Österreich die Inflation – v.a. im täglichen Einkauf – so hoch bleibt, wird sich nichts zum Besseren ändern. Zunächst müssten Strompreis und Gaspreis halbiert werden.

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  • Alfred sagt:

    Weiter so. Bitte. Dann wandern die Zuwanderer wieder ab. Dorthin wo es mehr zu holen gibt. Sehenden Auges werden wir zu einem Dritte-Welt-Land. Und die Leute wollen das auch noch so. Ich fürchte nur ein großer Krieg wird zu einem großen Reset führen. Aber nicht zu einem Davos-Reset. Die, die auf Kosten der Fleißigen leben, werden rausfinden, dass sie dann auch betroffen sind, wenn die Fleißigen sich das Leben nicht mehr leisten können. Irgendwie ist alles sehr kurzsichtig.

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  • xxx sagt:

    Na endlich sind wir mal Erster, kommt nur auf die Perspektive an! Warum gibts noch keine Anklageschriften für die letzten Regierungsbeteiligten? Für diese können si auch schon aufgestellt werden!

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    1. Huach zua sagt:

      Wir verursachen ein Problem und präsentieren euch dann die Lösung für die Probleme die wir selbst verursacht haben. Das einfachste politische Spiel und womöglich auch das älteste und dennoch wollen es die Meisten nicht verstehen.

  • brunner verbracht , övp hab acht sagt:

    Konsolidierungsbedarf beim Budget ist für die ÖVP-SPÖ-NEOS-Regierung
    övp brunner abends in “anstalt verbracht” ob seiner obsessiv_korrupten betrugs-absicht gegen den steuerzahler der repuplik österreich ; keinen schaden anrichten…!!!

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  • Gretl sagt:

    DIESE Regierung wird KEINE Probleme lösen, sondern noch mehr verursachen.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Das Ergebnis von ÖVP-Grün.

    Wird mit ÖVP-SPÖ-Neos auch nicht besser werden.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

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