Rekordauftakt: Koralmbahn wird von Fahrgästen gestürmt
Schon am ersten regulären Betriebstag zeigte sich, welches Potenzial in der neuen Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt steckt. Die Koralmbahn, eines der größten Infrastrukturprojekte Österreichs, erlebte am dritten Adventsonntag einen positiven Start – mit hoher Auslastung, dichtem Takt und gigantischem Publikumsinteresse.
Ganz reibungslos verlief der Auftakt jedoch nicht: Ein Zwischenfall führte zu einer kurzfristigen Unterbrechung der Sonderfahrten. Nach den feierlichen Sonderfahrten am Freitag ging die neue Strecke am Sonntag erstmals in den Normalbetrieb über. Rund 10.000 Fahrgäste hatten sich bereits im Vorfeld Tickets gesichert. Insgesamt waren etwa 30 Züge unterwegs, die auf der neuen Trasse Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h erreichten.
Die Bundesbahnen zogen unmittelbar nach dem Auftakt eine positive Zwischenbilanz. Vorstand Andreas Matthä bezeichnete den Start als „historischen Meilenstein“. Die Nachfrage sei außergewöhnlich hoch gewesen, die Strecke von Beginn an stark frequentiert. Auch ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner zeigte sich zufrieden und verwies auf einen reibungslosen Ablauf.
Aufgrund des starken Andrangs hielten die ÖBB bereits am ersten Tag zusätzliche Züge bereit. Niemand müsse befürchten, nach einem Besuch auf dem Christkindlmarkt zurückzubleiben, erklärte Wallner. Er selbst begleitete die Premierenfahrt von Graz nach Klagenfurt und sprach von einem gelungenen Start im Fern- wie auch im Nahverkehr.
Der eigentliche Belastungstest folgte jedoch am darauffolgenden Montag. Mit dem Einstieg von Pendlern und Schülern begann für die neue Strecke der erste echte Alltagseinsatz.
Hohe Nachfrage auch über die Feiertage erwartet
Die ÖBB rechnen damit, dass das große Interesse in den Tagen rund um Weihnachten und Neujahr anhalten wird. Zusätzlich zu den regulären Verbindungen sollen mehr als 60 weitere Zugfahrten angeboten werden, was rund 23.000 zusätzliche Sitzplätze bedeutet. Aufgrund der starken Buchungslage raten die Bundesbahnen zu frühzeitigen Sitzplatzreservierungen.
Schrecksekunde im Tunnel zum Auftakt
Kurzzeitig wurde der Start jedoch von einem Zwischenfall überschattet. Am Tag der Eröffnung mussten Sonderfahrten vorübergehend unterbrochen werden, nachdem
Rauchmelder im Koralmtunnel ausgelöst hatten. Gegen 13.55 Uhr rückte die Feuerwehr an, da auf steirischer Seite auch eine Rauchwolke sichtbar war.
Die ÖBB ließen den Tunnel daraufhin mit einem Spezialzug überprüfen. Dieser war mit Feuerwehrkräften ausgerüstet, die unter Atemschutz zunächst die nicht betroffene Tunnelröhre befuhren. Nachdem dort keine Auffälligkeiten festgestellt wurden, folgte die Kontrolle der zweiten Röhre. Laut dem Sprecher des Feuerwehrverbandes Deutschlandsberg, Hans Jürgen Ferlitsch, ergab die Untersuchung, dass es sich lediglich um eine massive Staubwolke gehandelt hatte. Gegen 16.00 Uhr konnte der Betrieb wieder vollständig aufgenommen werden.
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