„Risikomanagement ist ein wesentlicher Teil der ARTS Total Return Momentum-Strategie“
„Risikomanagement ist ein wesentlicher Teil der ARTS Total Return Momentum-Strategie“. Die Ratingagentur Telos hat die „Total Return Momentum Strategie“ des Investmenthauses ARTS Asset Management mit der Note AAA- ausgezeichnet. Leo Willert, Head of Trading und Gründer von ARTS Asset Management, über die Gründe für das gute Abschneiden und die Besonderheiten der Strategie.
Herr Willert, Ihre ARTS Total Return Strategie wurde erst jüngst von der Ratingagentur Telos mit der Note AAA- bewertet. Welche Kriterien wurden für das Rating herangezogen?
Leo Willert: Die tolle Bewertung freut uns natürlich sehr. Im Rahmen des Ratings wurde unser gesamter Investmentprozess durchleuchtet und einer qualitativen Due Diligence unterzogen. Dabei wurde der Schwerpunkt der Überprüfung auf die quantitative Steuerung der Assetklassen, die Momentum-basierte Auswahl der Investments sowie das Risikomanagement gelegt. Neben einem ausführlichen Rating RFP-Fragebogen wurden zusätzlich Interviews mit Schlüsselpersonen aus verschiedenen Abteilungen geführt, die bei uns in den Investmentprozess eingebunden sind. Zudem wurden die einzelnen Ergebnisse auf Basis des analysierten Investmentprozesses hinsichtlich Plausibilität und Passgenauigkeit durchleuchtet.
Und wie ist die ARTS Total Return Momentum Strategie konkret konzipiert? Seit wann arbeiten Sie mit diesem Ansatz?
Willert: Hinter sämtlichen Entscheidungen steckt unser selbstentwickeltes Handelssystem – und das seit mittlerweile mehr als 20 Jahren. Das Herzstück des Investmentprozesses ist sicherlich die Assetklassen-Steuerung. Auf Basis des Trendverhaltens des Gesamtmarktes berechnet unser Handelssystem im ersten Schritt die Zielallokation nach Assetklassen. Entsprechend der jeweiligen Marktlage wird dabei zwischen Aktien-, Anleihe- und Geldmarktfonds umgeschichtet. Anschließend wird anhand komplexer mathematischer Algorithmen systematisch die Attraktivität der individuellen Investments ermittelt und die konkrete Portfolio-Allokation erstellt.
In welchen Punkten hat die Strategie bei der Telos-Analyse besonders gut abgeschnitten?
Willert: Gepunktet haben wir sicherlich mit dem Gesamtpaket, dem hohen Grad an Automatisierung, aber auch mit dem klar strukturierten und nachvollziehbaren Investmentprozess. Besonders beeindruckt war man bei Telos von der Stabilität des systematischen Handelsansatzes sowie seinem integrierten Risikomanagement.
Welche Rolle spielt die Risikobegrenzung bei dieser Strategie, wie stellen Sie diese sicher?
Willert: Risikomanagement ist ein wesentlicher Teil der ARTS Total Return Momentum Strategie. Ziel ist dabei, potenzielle Verlustphasen möglichst zu verkürzen – sowohl in der Höhe als auch in der Dauer. Die erste Komponente des integrierten Risikomanagements ist die aktive Steuerung der Assetklassen. Bei negativen Trends einer Assetklasse wird deren Quote im Extremfall auf bis zu 0 Prozent heruntergefahren beziehungsweise bei positiven Trends schrittweise wieder erhöht. Eine weitere Komponente ist das Stop-Loss-Management auf Einzeltitelebene. Dabei werden ab einem gewissen prozentualen Verlust via Stop-Loss-Limit bestehende Aktien- oder Anleihepositionen verkauft und somit weitere Verlustmöglichkeiten begrenzt.
In welcher Hinsicht hebt sich die ARTS Total Return Momentum Strategie von anderen Trendfolgemodellen deutlich ab? Sprich: Was machen Sie anders?
Willert: Bei unserem Trendfolgemodell sind vor allem zwei Komponenten von besonderer Bedeutung: Hohe Flexibilität gepaart mit dem bereits angesprochenen strikten Risikomanagement. Einerseits darf das Veranlagungskorsett nicht zu eng geschnürt sein, um auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren zu können. Andererseits sollen durch Absicherungsmechanismen lange und heftige Verlustphasen vermieden werden. Das ist ein Balanceakt. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass uns dies mit unseren vermögensverwaltenden Fonds ganz gut gelungen ist.
In welchem Marktphasen funktioniert die ARTS Total Return Momentum Strategie besonders gut?
Willert: Gerade in herausfordernden Zeiten beweist sich ein guter Fondsmanager oder, wie in unserem Fall, ein flexibles Handelssystem. Volatile Marktphasen mit Seitwärtsbewegungen ohne klare Trends oder mit Trendfallen sind für uns wenig vorteilhaft. Längere Trends ab mehreren Wochen sind hingegen optimal für uns, weil die Grundstrategie von Trendfolge in Handelssystemen stets „Cut your losses short, let your profits run“ lautet. In sich positiv entwickelnden Positionen bleiben wir möglichst lange investiert, während wir Verluste nach unten begrenzen.
Die Strategie sieht prinzipiell die Umsetzung über Zielfonds und ETFs vor, sie kann aber auch über Einzeltitel abgebildet werden. Diesen Weg gehen Sie mit dem C-QUADRAT ARTS Total Return ESG Fonds. Warum dieser Sonderweg?
Willert: Bei unserem ESG-Fonds ist uns besonders wichtig, auch die strengen Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für nachhaltige Finanzprodukte sowie die Vorgaben des deutschen FNG-Siegels einzuhalten. Und das kann man nur über Investments in Einzeltitel erreichen. Investitionen in Unternehmen, die beispielsweise in der Waffenproduktion tätig sind oder Verstöße gegen Menschenrechte oder Umweltstandards tätigen, werden im ESG Fonds ausgeschlossen. Bei der Ermittlung des ESG-konformen Investmentuniversums greifen wir auf die Nachhaltigkeitsexpertise von ISS ESG zurück.
Bei welchen weiteren Fonds der C-Quadrat-Gruppe kommt die ARTS Total Return Momentum Strategie zum Einsatz?
Willert: Diese wird bei all unseren Fonds eingesetzt, sie ist unser Herzstück. Die Fondspalette reicht dabei von Aktienfonds über Mischfonds bis hin zu einem Rentenfonds. Die einzelnen Fondsvarianten sind dabei an die jeweils unterschiedlichen Ertrags- und Risikoprofile der Kunden angepasst und reichen von konservativ bis dynamisch.
In einer aktuellen Auswertung der „WirtschaftsWoche“ schnitten von 1.349 vermögensverwaltenden Fonds vier der genannten ARTS-Mischfonds in puncto Nachhaltigkeit sehr gut ab, darunter der C-Quadrat ARTS TR Balanced. Wie ist dieser Fonds konzipiert und was wurde bei dieser Auswertung konkret analysiert?
Willert: Die Analyse wurde unter dem Motto „Mischfonds im Nachhaltigkeitscheck“ durchgeführt, für die Bewertung wurden Performance- und Risikokennzahlen der letzten drei Jahre sowie Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. In allen drei Kategorien – dynamisch, ausgewogen und defensiv – konnten sich unsere Fonds in den Top-Platzierungen positionieren. Unser Dachfonds C-Quadrat ARTS TR Balanced ist nach SFDR als ein Artikel-8-Nachhaltigkeitsfonds konzipiert und kann bis zu 50 Prozent Aktieninvestments halten.