Rüstungsdeals im Wandel: Österreich setzt wieder auf Gegengeschäfte
Österreich investiert Milliarden in neue Drohnen, Luftabwehrsysteme und Transportflugzeuge. Um dabei nicht nur Sicherheit zu gewähren, sondern auch die eigene Industrie stärker zu unterstützen, sollen heimische Betriebe stärker eingebunden werden.
Neue Stärke aus Brasilien: Mit dem Kauf von vier C-390-Transportflugzeugen modernisiert das Bundesheer seine Flotte.IMAGO/NurPhoto
Das Bundesheer rüstet auf: Vier Milliarden Euro fließen in moderne Abwehrtechnik, Drohnen und Kampfjets. Jüngstes Beispiel ist der Kauf von vier C-390-Transportflugzeugen aus Brasilien. Für heimische Firmen brachte der Deal aber kaum Aufträge – im Unterschied zu anderen Ländern verzichtete Österreich bisher oft auf Gegengeschäfte.
Taskforce soll klare Regeln schaffen
Um die heimische Industrie beim nächsten Deal besser einzubinden, erarbeitet eine Taskforce neue Leitlinien. Mit dabei: Vertreter von Ministerien, Wirtschaftskammer und Finanzprokuratur.
Besonders mit Blick auf die Luftfahrtbranche ist der Umschwung überfällig. „Es ist höchste Zeit, dass Österreich die vergangenen 15 Jahre nachholt und einen klaren Prozess für Gegengeschäfte festlegt“, sagt Paul Frühwirth, Chef des Luftfahrt-Dachverbands AIA.
Viele Experten empfehlen: Mehr Kooperation mit heimischen, bzw. anderen inner-europäischen Herstellern schützt vor politischer Erpressbarkeit und hält die Wertschöpfung im Land.
Kommentare