Erst vor kurzem hatte Ryanair ihr Angebot in Berlin erweitert und fliegt somit von Schönefeld aus, aktuell zu über 50 Zielen in Europa. Im vergangenen Jahr konnte Ryanair die Passagierzahlen am BER laut Flughafenbetreiber sogar um 15 Prozent steigern. Doch nun wird das Unternehmen rund 750.000 Sitzplätze streichen, ein Viertel der Flotte abziehen und sechs Strecken einstellen: Betroffen davon sind Brüssel, Kaunas, Krakau, Luxemburg, Riga und Chania auf Kreta.

Ryanair-Manager Wilson fordert: „Die deutsche Regierung muss handeln.“ Der Flugverkehr in Deutschland hat das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht, insbesondere am Flughafen BER liegt die Passagierzahl des letzten Jahres nur bei etwa 70 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Auch der Flughafenverband ADV warnt, dass Deutschland im Luftverkehr aufgrund der hohen Kosten drohe, den Anschluss zu verlieren, denn allein die staatliche Luftverkehrssteuer hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt.

Flottenreduktion auch in Österreich?

Diese Entwicklungen sind nicht neu. Auch EasyJet reduzierte bereits 2023 seine Flotte am Flughafen Berlin-Brandenburg um mehr als 40 Prozent.

Neben Berlin unterhält Ryanair auch Standorte in Weeze, Köln, Frankfurt-Hahn, Nürnberg, Karlsruhe, bzw. Baden-Baden und Memmingen. Ob und wie das Angebot an diesen Flughäfen beeinflusst wird, wurde noch nicht bekannt gegeben.

Auch an österreichischen Flughäfen haben sich in den letzten Jahren die Steuern und Entgelte rasant erhöht, ähnlich wie in Deutschland. Aktuell fliegt Ryanair die Ziele Wien-Schwechat, Klagenfurt, Graz und Linz an. Ob die irische Billigfluggesellschaft auch in Österreich Schritt für Schritt Maßnahmen zur Flottenreduktion durchführen wird, wird sich noch zeigen.